60 Jahre Römische Verträge: Juncker erinnert an Friedensleistung der EU.

Zum 60jährigen Jubiläum der Römischen Verträge und aus Anlass der Unterzeichnung der „Erklärung von Rom“ durch die EU27 am vergangenen Samstag hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an die Friedensleistung der Europäischen Union erinnert. „Wir haben vieles hingekriegt in den letzten sechzig Jahren. Wir haben dem Frieden eine endgültige Heimstatt auf dem europäischen Kontinent gegeben. Wer hätte dies eigentlich gedacht nach schrecklicher Erfahrung, jahrhundertelanger Erfahrung in Europa – dieser gefolterte, martyrisierte, blutige Kontinent hat die Kraft zum fast ewigen Frieden gefunden“, sagte Juncker in seiner Rede. „Es gibt heute 40 bewaffnete Konflikte weltweit – keiner davon auf dem Territorium der Europäischen Union. Nach so vielen Kriegen, nach so vielen Schlachten – wieso sind wir eigentlich nicht stolz darauf?“

Nur gemeinsam könne es gelingen, künftigen Generationen ein noch wohlhabenderes, sozialeres und sichereres Europa zu übergeben, so Juncker. „Ein Europa, das sich den großen Herausforderungen von heute stellt und sich nicht im Detail verliert.“

Erklärung von Rom

Die Staats- und Regierungschefs der EU27 und die Präsidenten des Europäischen Rates, des Europäischen Parlaments und der Europäischen Kommission haben am Samstag die Erklärung von Rom unterzeichnet. Darin erklären sie:

„Die EU steht vor nie dagewesenen Herausforderungen auf globaler und nationaler Ebene: regionalen Konflikten, Terrorismus, wachsendem Migrationsdruck, Protektionismus sowie sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten. Gemeinsam sind wir entschlossen, die Herausforderungen einer sich rasch wandelnden Welt anzugehen und unseren Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit und neue Chancen zu bieten.

Wir werden die Europäische Union durch noch mehr Einheit und Solidarität untereinander und die Achtung gemeinsamer Regeln stärker und widerstandsfähiger machen. Einheit ist zugleich eine Notwendigkeit und unsere freie Entscheidung. Einzeln würden wir durch die globale Dynamik an den Rand gedrängt. Zusammenhalt gibt uns die beste Chance, auf diese Dynamik Einfluss zu nehmen und unsere gemeinsamen Interessen und Werte zu verteidigen. Wir werden gemeinsam – wenn nötig mit unterschiedlicher Gangart und Intensität – handeln, während wir uns in dieselbe Richtung bewegen, so wie wir es schon in der Vergangenheit getan haben; dies wird im Einklang mit den Verträgen geschehen und die Tür wird allen offen stehen, die sich später anschließen möchten. Unsere Union ist ungeteilt und unteilbar.“

Sie bekennen sich zur „Agenda von Rom“ und wollen sich für 1) ein sicheres und geschütztes Europa und eine wirksame, verantwortliche und nachhaltige Migrationspolitik, 2) für ein wohlhabendes und nachhaltiges Europa, 3) für ein soziales Europa und 4) ein stärkeres Europa in der Welt einsetzen.

„Wir werden diese Ziele in der unerschütterlichen Überzeugung verfolgen, dass Europas Zukunft in unseren Händen liegt und dass die Europäische Union das beste Mittel ist, um unsere Ziele zu erreichen“, erklärten die Unterzeichner.

Hintergrund

Die Römischen Verträge haben einen gemeinsamen Markt geschaffen, in dem Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital frei zirkulieren können, und damit das Fundament für Wohlstand und Stabilität für die Bürgerinnen und Bürger der EU gelegt. Auf dieser Grundlage und dank ihrer gemeinsamen Werte Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenrechte gedieh die Union und gelang ihr die Wiedervereinigung des Kontinents nach dem Fall der Berliner Mauer. Sie gewährleistet auf Dauer Wohlstand und soziales und wirtschaftliches Wohlergehen für 500 Millionen Bürgerinnen und Bürger.

60 gute Gründe für die EU hat die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland aus Anlass des 60. Jahrestages der Unterzeichnung der Römischen Verträge zusammengestellt, online unter www.60-gute-gruende.eu.

Weitere Informationen

Die Erklärung von Rom

Rede von Präsident Juncker

Factsheet – Rome Agenda (auf Englisch)

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