Aus für Schwarz-Grün trotz Zufriedenheit mit der Landesregierung?

Hessen vor der Landtagswahl.

AKTUELLE UMFRAGEERGEBNISSE UND NEUIGKEITEN
VON INFRATEST DIMAP.

Zehn Tage vor der Landtagswahl deuten sich kräftige Verschiebungen in der hessischen Parteienlandschaft an. Die CDU würde mit aktuell 26 Prozent ihre letztes Landtagswahlergebnis (38,3 Prozent) klar verfehlen und erstmals seit den 1960er-Jahren unter die 30-Prozentmarke rutschen. Zweitstärkste Kraft würde die SPD, die mit aktuell 21 Prozent (2013: 30,7 Prozent) auf einen historischen Tiefstwert in Hessen fallen würden. Knapp dahinter liegen die Grünen, die mit einem Stimmenanteil von 20 Prozent (2013: 11,1 Prozent) ihren hessischen Rekordwert aus dem Jahr 2009 steigern würden.
Auf den vierten Platz käme derzeit die AfD mit 12 Prozent – eine deutliche Verbesserung gegenüber ihrem Ergebnis von 2013 (4,1 Prozent). Die FDP könnte derzeit 9 Prozent erreichen und würde damit im Vergleich zu 2013 (5,0 Prozent) kräftig zulegen. Die Linke würde 8 Prozent erzielen (2013: 5,2 Prozent) und hätte damit ihr bestes Landtagswahlergebnis in Hessen in Aussicht. Alle anderen Parteien kämen zusammen genommen auf 4 Prozent der Stimmen.
Wäre dies der tatsächliche Wahlausgang, wären erstmals sechs Parteien im Wiesbadener Landtag vertreten. Für keine Zwei-Parteien-Koalition gäbe es nach dem aktuellen Stand eine Mehrheit im Landtag. Für die Regierungsbildung wären drei Parteien notwendig, die amtierende schwarz-grüne Landesregierung könnte also nicht weiter regieren.

Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern. Hinzu kommen mögliche Mobilisierungseffekte nach dem TV-Duell der Spitzenkandidaten von CDU und SPD, die in der vorliegenden Studie nicht berücksichtigt sein können.
Bewegungen sind bis zum 28. Oktober weiterhin möglich. Aktuell steht lediglich für sechs von zehn Wahlberechtigten (60 Prozent) die Wahlentscheidung bereits fest. Knapp jeder Fünfte (18 Prozent) dagegen will eine Änderung seiner momentanen Parteipräferenz bis zum Wahlsonntag in 10 Tagen nicht ausschließen. Ein gutes Fünftel (22 Prozent) tendiert derzeit zur Nichtwahl bzw. lässt bislang keine Neigung zu einer Partei erkennen.

Diese und weitere Ergebnisse wie z.B. zur Regierungs- und Politikerzufriedenheit unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeslaender/hessen/laendertrend/2018/oktober/

Die Hälfte der Bundesbürger macht sich Sorgen über den Bedeutungsverlust der Volksparteien
ARD-DeutschlandTREND für das Morgenmagazin

Die großen Volksparteien haben in den letzten Jahren immer mehr Wählerstimmen verloren. Über diese Entwicklung des Parteiensystems sind die Wahlberechtigten geteilter Meinung. Die eine Hälfte (51 Prozent) macht sich Sorgen, dass die rückläufige Unterstützung für CDU, CSU und SPD die politische Stabilität in Deutschland gefährden könnte. Die andere Hälfte (47 Prozent) teilt diese Sorgen nicht und erwartet von neuen politischen Kräfteverhältnissen mit mehreren kleinen bis mittleren Parteien eine Belebung des politischen Wettbewerbs. Bemerkenswert ist, dass auch die Hälfte der Anhänger von Linken, Grünen und FDP und ein Drittel der AfD-Anhänger die Sorge um den Bedeutungsverlust der Volksparteien teilen.

Mehrheit möchte Jogi Löw als Bundestrainer behalten
Nach dem Debakel der Deutschen Mannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft wird von Bundestrainer Jogi Löw erwartet, dass er die deutsche Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zurückführt. Nach den jüngsten Niederlagen gegen die Niederlande und Frankreich in der UEFA Nations League sind Zweifel aufgekommen, ob Jogi Löw noch der richtige Bundestrainer ist. Aktuell überwiegt die Unterstützung für Joachim Löw: 43 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass Löw Nationaltrainer bleiben soll, 34 Prozent plädieren für seine Ablösung. 20 Prozent interessieren sich nicht für Fußball und haben dazu keine Meinung.

www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/die-haelfte-der-bundesbuerger-macht-sich-sorgen-ueber-den-bedeutungsverlust-der-volksparteien/

Sonntagsfrage Rheinland-Pfalz: SPD verliert weiter in der Wählergunst, Grüne im Aufwind
Politische Stimmung in Rheinland-Pfalz

Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz wird mehrheitlich positiv und noch etwas besser als im Juni bewertet: mehr als die Hälfte der Bürger (57 Prozent, +3) ist zufrieden mit der Arbeit von SPD, Grünen und FDP im Mainzer Kabinett.
Die Zufriedenheit mit der Regierungsarbeit spiegelt sich für die SPD aber nicht in der aktuellen politischen Stimmung. Im Gegenteil.
Die SPD verliert in Rheinland-Pfalz ähnlich wie in anderen Bundesländern weiter an Rückhalt und würde mit derzeit 24 Prozent ihr Rekordtief aus dem Juni nochmals deutlich unterbieten (-5 Prozentpunkte).
Die CDU, die im Frühsommer knapp vor der SPD lag, verliert ebenfalls, aber in etwas geringerem Umfang und käme aktuell auf 28 Prozent (-3) – ebenfalls Rekordtief.
Deutlich verbessern können sich hingegen die mitregierenden Grünen, die 18 Prozent in Aussicht hätten, ein Plus von 7 Punkten und Rekordhoch im PoliTREND.
Koalitionspartner FDP läge bei 8 Prozent (+1). Die AfD käme auf  unverändert 13 Prozent, die Linke auf unverändert 5 Prozent.
Alle anderen Parteien lägen zusammengenommen bei 4 Prozent. Wäre dies das Ergebnis eines Urnengangs, hätte die amtierende Ampel-Koalition anders als im Juni eine Mehrheit im Parlament, allerdings mit deutlichen Verschiebungen zugunsten der Grünen. Sowohl für SPD als auch für CDU ist die bundespolitische Stimmung ungünstig, denn das Zutrauen in die beiden Vorsitzenden der Bundesparteien schwindet deutlich.

Weitere Ergebnisse aus dem aktuellen LänderTREND unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundeslaender/rheinland-pfalz/laendertrend/2018/oktober/

Rückblick Landtagswahl Bayern

Alle Ergebnisse und Analysen des Wahlabends finden Sie im Internetangebot auf  wahl.tagesschau.de.

Unseren ausführlichen Bericht mit allen Ergebnissen und Analysen veröffentlichen wir, nachdem der Landeswahlleiter das endgültige Ergebnis festgestellt hat.
Hier können Sie den WahlREPORT bereits vorbestellen:
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Fotoquelle (rechts)  und Montage: TP Presseageentur Berlin

 

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