Bundesumweltministerium fördert Projekte im Einsatz gegen Meeresmüll.

Meeresmüll ist eine der weltweit größten umweltpolitischen Herausforderungen. Vor allem Plastikmüll verursacht erhebliche Umweltschäden. Zum Schutz der Meere startet das Bundesumweltministerium heute den zweiten Förderaufruf zu seinem Programm gegen Meeresmüll. Ab sofort können sich Projekte bewerben, die aktiv zu nachhaltiger Produktion, Vertrieb und Nutzung und damit zur Vermeidung des Eintrags von Abfällen in Meere beitragen. Des Weiteren können sich Projekte bewerben, die eine geordnete Abfallbewirtschaftung mit umweltgerechten Entsorgungs- und Recyclingstrukturen in Schwellen- und Entwicklungsländern sicherstellen.

Jedes Jahr werden etwa 13 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere eingetragen. Sie gefährden nicht nur die Meeresbewohner unmittelbar. Auch die weiteren Wirkungen auf Mensch und Umwelt sind deutlich zu spüren: Das Plastik in den Meeren gelangt in die Nahrungskette und beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit der marinen Ökosysteme als Ganzes. Diesem Schaden an der Natur und den Grundlagen des menschlichen Lebens und Wirtschaftens will das Programm „Marine Debris Framework – Regional hubs around the globe“ (Marine:DeFRAG) entgegenwirken.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Das Problem Meeresmüll drängt mehr denn je. Das große Interesse am ersten Aufruf des Förderprogramms zeigt deutlich den Bedarf nach Unterstützung für konkrete Maßnahmen dagegen. Aufbauend auf dem Erfolg der ersten Förderrunde wollen wir weitere Maßnahmen unterstützen, die vor allem die Vermüllung mit Plastik reduzieren. Mit diesem Förderprogramm nimmt Deutschland seine besondere Verantwortung in der Welt wahr und löst einige der Zusagen zu den G7- und G20-Aktionsplänen gegen Meeresmüll ein.“

Die geförderten Projekte sollen die Entstehung von Abfällen an Land möglichst schon direkt an der Quelle vermeiden helfen. Plastikmüll soll gar nicht erst in Flüsse und Meere gelangen. Gefördert werden daher Kooperationen, die mit erprobten Lösungen mittelfristig die Menge an Plastikmüll am Beginn der Wertschöpfungskette reduzieren bzw. Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme aufbauen. Zentrale Aspekte der Förderung sind Multiplizierbarkeit, Anschlussfähigkeit und der Fortbestand der gewählten Ansätze. Das Förderprogramm unterstützt Projekte zu Politikberatung, Kapazitätsaufbau, Technologiekooperation und Investitionen sowie zur Implementierung des jeweiligen institutionellen Rahmens. Neben Anrainerstaaten belasteter Flüsse liegt der Fokus auf küstennahen Regionen und Inselstaaten.

Das Programm richtet sich an Durchführungsorganisationen des Bundes, Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, deutsche Ableger internationaler und multilateraler Organisationen und Einrichtungen, die einen Sitz in Deutschland haben. Deutsche Antragsteller können für die Durchführung mit internationalen Partnern zusammenarbeiten. 

Im ersten Schritt des Auswahlverfahrens werden die eingereichten Projektskizzen begutachtet. Anschließend durchlaufen die ausgewählten Vorhaben ein ausführliches Antragsverfahren. Die Projektskizzen können bis spätestens 8. September 2021 bei der zuständigen Projektträgerin „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft“ (ZUG) gGmbH eingereicht werden.

Im Rahmen des ersten Förderaufrufs wurden acht Projekte mit einer Gesamtfördersumme von 32,2 Millionen Euro ausgewählt und befinden sich bereits in der Umsetzung oder in der Vorbereitung darauf.

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