Das Aus für die Neonikotinoide war überfällig.

CBG begrüßt das EU-Verbot von drei bienengefährlichen Insektiziden.

Heute hat die Europäische Union die Ausbringung der beiden Pestizid-Wirkstoffe Imidacloprid und Clothianidin von BAYER sowie des SYNGENTA-Produkts Thiamethoxam auf Freiland-Kulturen wegen ihrer Bienengefährlichkeit untersagt. Die COORDINATION GEGEN BAYER-GEFAHREN (CBG) begrüßt dieses Verbot der Agro-Chemikalien aus der Gruppe der Neonikotinoide. „Dieser Schritt war überfällig. Jetzt gilt es aber auch, konsequent zu sein und die übrigen Stoffe dieser Substanz-Klasse aus dem Verkehr zu ziehen“, fordert CBG-Geschäftsführer Jens Wegener.
Darüber hinaus muss die EU nach Ansicht Wegeners diejenigen Pestizide genauer unter Beobachtung nehmen, welche die Industrie als Ersatz für die Mittel vorgesehen hat. Der Leverkusener Multi zum Beispiel bemüht sich in der Bundesrepublik gerade um eine Zulassung von SIVANTO, dessen Inhaltsstoff Flupyradifuron einige WissenschaftlerInnen ebenfalls als schädlich für Bienen einstufen. So hält etwa Michele Colopy von der Organisation POLLINATOR STEWARDSHIP COUNCIL fest: „Die Forschungsergebnisse weisen vielleicht auf keine akute toxische Wirkung bei der ersten Anwendung hin, aber Zweit- und Drittanwendung zeigen eindeutige Effekte auf die Bienensterblichkeit, das Verhalten, die Brut-Entwicklung sowie Pollen und Nektar.“ Zu ähnlichen Ergebnissen kam jüngst die Universität Würzburg. „Wir haben schon zu oft erlebt, dass BAYER nach solchen Entscheidungen einfach alten Wein in neue Schläuche gießt“, warnt der CBGler: „Trotzdem überwiegt heute erst einmal die Freude über das Verbot. Wir haben lange dafür gekämpft.“
Bereits im Jahr 1998 hatten sich BienenzüchterInnen aus Frankreich, wo es viel mehr ErwerbsimkerInnen gibt als in der Bundesrepublik, mit der Bitte um Unterstützung in Sachen „Neonikotinoide“ an die Coordination gewandt, womit die Kampagne der CBG gegen diese Insektizide begann. 1999 setzte sie das Thema zum ersten Mal auf die Tagesordnung einer BAYER-Hauptversammlung. Und seit 2004 nutzen ImkerInnen das AktionärInnen-Treffen als Forum für die Kritik an Konzern-Pestiziden wie GAUCHO oder PONCHO. Der Leverkusener Multi aber leugnet bis heute die bienenschädliche Wirkung dieser Ackergifte. Noch auf der letzten HV entgegnete der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann den BienenzüchterInnen: Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass Neonikotinoide keine Gefahr für die Bienengesundheit darstellen, wenn sie ordnungsgemäß angewendet werden.“ „Dieser Fiktion ist die EU nicht aufgesessen. Sie hat nach Fakten-Lage geurteilt und den von BAYER produzierten Fake News zu GAUCHO & Co. keinen Glauben geschenkt“, resümiert Wegener.

 

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