Einheit vollenden – „es wird höchste Eisenbahn“.

Zum 26. Jahrestag der Deutschen Einigung konstatiert ver.di, dass der Zug der Einheit immer noch „auf zwei Gleisen unterwegs“ sei. Susanne Stumpenhusen, ver.di Landesbezirksleiterin Berlin-Brandenburg, kritisiert, „dass mehr als ein Vierteljahrhundert nach der Vereinigung der beiden Teile Deutschlands immer noch Unterschiede im Sozialrecht und in den tariflichen Regelungen gemacht werden.“

Gerade in Berlin und Brandenburg würden Unterschiede besonders deutlich wahrgenommen. „Berlin und sein Umland wachsen mehr und mehr zusammen, Menschen wohnen im Umland und arbeiten in Berlin oder umgekehrt. Warum gibt es noch unterschiedliche Bemessungsgrenzen im Sozialversicherungsrecht, warum zweierlei Renten je nachdem, ob jemand in Neukölln oder Treptow arbeitet?“, fragt ver.di.

ver.di: In vielen Tarifauseinandersetzungen habe ver.di die Angleichung der Arbeitsbedingungen in Brandenburg und Ostberlin an das Westtarifrecht zur Forderung gemacht. Leider sei immer wieder festzustellen, dass Arbeitgeber dazu nicht bereit waren oder die Angleichungsschritte so winzig gestalten wollen, dass noch die Enkelgeneration mit Unterschieden leben müsste, wird betont.

„Mehr als 25 Jahre nach der Vereinigung hat dafür niemand mehr Verständnis. Aktuell fordert ver.di in der Leiharbeitsbranche gleiche Löhne in Ost und West, und im Einzelhandel muss der Arbeitgeberverband noch sein Versprechen aus dem letzten Jahr erfüllen, wenigstens beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld in Berlin und Brandenburg einen Angleichungsfahrplan mit uns festzulegen. Es wird höchste Eisenbahn!“, so Susanne Stumpenhusen.

TP

Foto: Susanne Stumpenhusen

Eine Antwort

  1. Nachvollziehbar ist dieser Unterschied m.E. nie gewesen. In Deutschland eine Zweiklassen-Gesellschaft erzeugt mehr und mehr Kopfschütteln und keine Änderung in Sicht. Beim besten Willen, so kann das politisch nicht weiter gehen; SPD, CDU und Co. scheinen absolut nicht mehr in der Lage zu sein für alle Deutschen da sein zu wollen. Eine Erklärung warum die Arbeitskraft in den neuen Bundesländern weniger Wert ist als in den Alten, klingt so etwas von lächerlich – wie die Preise für Lebensmittel, Mieten etc. seien günstiger, stimmen schon sehr lange nicht mehr.

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