EU-Parlament will Zeitumstellung ab 2021 abschaffen – jetzt ist der Rat am Zug.

Das Europäische Parlament hat heute (Dienstag) im Plenum für die Abschaffung der Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit ab 2021 gestimmt. „Die Mitglieder des Europäischen Parlaments haben heute ein klares Signal gesendet“, sagte Verkehrskommissarin Violeta Bulc. „Sie wollen die Zeitumstellung ab 2021 abschaffen. Dies wird sich unmittelbar auf alle in der EU lebenden Menschen auswirken und ihr Leben erleichtern. Ich verstehe, wie wichtig ein koordiniertes Vorgehen der einzelnen Mitgliedsstaaten bei der endgültigen Wahl der Standartzeit ist und freue mich, dieses Thema beim Treffen des Verkehrsrates im Juni zu besprechen.“

Wie von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in seiner Rede zur Lage der Europäischen Union im September 2018 angekündigt hatte die Kommission vorgeschlagen, die Zeitumstellung in Europa bereits 2019 abzuschaffen und den Mitgliedsstaaten die Entscheidung zu überlassen, ob sie das ganze Jahr über Sommer- oder Winterzeit anwenden wollen.

In dem Vorschlag wurde eine Reihe von  Elementen berücksichtigt, darunter die Ergebnisse der von der Kommission im Juli/August 2018 durchgeführten öffentlichen Konsultation, bei der 4,6 Millionen Antworten aus allen 28 Mitgliedsstaaten eingingen – die höchste Beteiligung, die es bei einer öffentlichen Konsultation der Kommission je gab. Die große Mehrheit der Teilnehmer sprach sich dafür aus, die Zeitumstellung abzuschaffen.

Flickenteppich vermeiden.

Zur Abstimmung des Europäischen Parlaments über die Abschaffung der Zeitumstellung in Europa äußert sich BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang: „Europa muss Flickenteppich der Zeitzonen vermeiden“.

  • „Die deutsche Industrie spricht sich dafür aus, den Plan zur Zeitumstellung in Europa gründlich zu durchdenken. Das Vorhaben birgt erhebliche Risiken für die vernetzten wirtschaftlichen Abläufe auf unserem Kontinent.
  • Europa muss einen Flickenteppich der Zeitzonen vermeiden. Für die Wirtschaft sind reibungslose Logistikabläufe von zentraler Bedeutung. Besonders betroffen wären durch unterschiedliche Zeitzonen Teile der Logistikbranche sowie die Luftfahrtwirtschaft. Unterschiedliche und möglicherweise auch wechselnde Zeitzonen innerhalb Europas würden die Komplexität operativer Planungen erhöhen, beispielsweise bei Flugplänen, und den Flugbetrieb erschweren.
  • Unsere Unternehmen benötigen Planungssicherheit und EU-weit einheitliche Regelungen. Gerade darin besteht eine Stärke des europäischen Binnenmarktes.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*