„Europäische Union ist bleibende Antwort auf die Katastrophe von 1945“ – Appell zur Beteiligung an der Europa-Wahl.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erklärt aus Anlass des heutigen Tags der Befreiung und des morgigen Europatags:

„Die Europäische Union war und ist die bleibende Antwort auf die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Als der französische Außenminister Robert Schumann am 9. Mai 1950 mit seiner berühmten Rede den Anstoß zur Montanunion gab und damit den europäischen Nationen den Weg zur europäischen Integration wies, stand allen Europäerinnen und Europäern die Katastrophe von 1945 noch unmittelbar vor Augen und allen war klar, dass sich eine solche Katastrophe nie mehr wiederholen darf. Die Gedenk- und Erinnerungstage heute und morgen sind ein uns verpflichtender Anlass, uns der friedenssichernden Funktion und Aufgabe der Europäischen Union auch über deren eigentliche Grenzen hinaus zu vergewissern und auch nachfolgende Generationen genau daran zu erinnern.“

Der Regierende Bürgermeister weiter: „Das zusammenwachsende Europa war in den Jahren nach 1945 dennoch immer wieder militärischen und kriegerischen Herausforderungen konfrontiert. Was Krieg und Zerstörung für eine Stadt und ihre Menschen konkret bedeuten, das hat sich in das kollektive Gedächtnis unserer Stadt eingebrannt. Gerade deshalb versteht sich Berlin als ‚Stadt der Freiheit‘ und umso mehr als europäische Metropole, die den europäischen Gedanken in seiner Vielfalt mit Offenheit und Toleranz lebt. Wir sind in allen 27 Staaten der Europäischen Union und in allen 27 Hauptstädten Bürgerinnen und Bürger dieses einen Europas. Dieses gemeinsame Bewusstsein verbindet die Europäerinnen und Europäer. Es sichert uns in Gemeinsamkeit Frieden, Sicherheit und Freiheit.“

Michael Müller: „Allen nationalistischen Abgrenzungen und populistischen Versprechungen zum Trotz ist diese Europäische Union einschließlich der gemeinsamen Währung ohne Alternative. Ein Zurück zu einem Europa der Nationalstaaten bietet keine Antwort auf die Herausforderungen der Gegenwart und ist keine Lösung für die anstehenden wirtschaftlichen und sozialen Fragen des im Zeichen der Digitalisierung stehenden 21. Jahrhundert. Diese Einsicht macht den Brexit umso bitterer. Mein Appell an die Berlinerinnen und Berliner lautet deshalb in diesen Tagen vor der wichtigen Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai: Gehen Sie bitte zur Wahl, denn diese Wahl ist auch und gerade für Ihr alltägliches Leben entscheidend, und prüfen Sie sorgfältig, wem Sie Ihre Stimme geben. Das ist Sinn und Zweck des demokratischen Wettstreits und des angelaufenen Wahlkampfs auch in unserer Stadt, auf ihren Straßen und Plätzen.“

Nie wieder Krieg!

Zum Landesgedenktag aus Anlass des Tages der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2.Weltkrieges erklärt auch der friedenspolitische Sprecher der Linksfraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, Peter Ritter:

Der 8.Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.

„Diese Botschaft zum 40. Jahrestages der Befreiung vom damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker war für die rot/rote Koalition im Jahr 2001 auch Grundlage für die Einführung des Landesgedenktages zu Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des 2.Weltkrieges. Seit dem finden im ganzen Land zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt, bei denen an die unzähligen Opfer des nationalsozialistischen Terrors und des mörderischen Krieges gedacht wird.

Dennoch ist dieser Tag in seiner Bedeutung umstritten. Das hat nicht zuletzt die ablehnende Debatte im Landtag zum Vorschlag meiner Fraktion, den 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus im nächsten Jahre zum einmaligen gesetzlichen Feiertag zu erklären, gezeigt.

Darüber hinaus wird der heutige Tag, von rechtsextremistischen Gruppierungen missbraucht. Wieder findet in Demmin der sogenannte „Trauermarsch“ statt, seit vielen Jahren Tummelplatz führender NPD-Kader und deren Mitläufer. Gedacht werden soll der vielen hundert Menschen, die  zum Kriegsende  angesichts der herannahenden Roten Armee den Freitod wählten. Ausgeblendet wird dabei, dass diese Menschen auch Opfer des Krieges sind. Des Krieges, der von Deutschland angezettelt wurde und die halbe Welt in Schutt in Asche legte. Das darf nie verschwiegen werden. Deshalb lautet auch heute die Botschaft: Nie wieder Krieg!“

Wie in den Vorjahren auch unterstützt und begleitet die Linksfraktion die friedlichen und phantasievollen Proteste in Demmin.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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