In tiefer Sorge.

Open-Doors-Bericht zur Christenverfolgung ist ein Alarmzeichen.

Nach dem Weltverfolgungsindex 2017 des überkonfessionellen christlichen Hilfswerks Open Doors würden mehr als 200 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Unrühmlicher Spitzenreiter sei zum fünfzehnten Mal in Folge das abgeschottete kommunistische Nordkorea. Auf Platz zwei und drei folgten Somalia (2016: siebter Platz) und Afghanistan (2016: vierter Platz).

Besonders im Mittleren Osten und in Afrika habe die Christenverfolgung durch Islamisten zugenommen. In den hinduistischen, buddhistischen und islamischen Ländern Asiens sei der Druck auf Christen durch wachsenden religiösen Nationalismus gewachsen. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen hat Open Doors eine Neueinschätzung der Situation vorgenommen und die vor neun Jahren ermittelte Schätzung von weltweit rund 100 Millionen verfolgten Christen auf 200 Millionen verfolgter Christen aktualisiert.
Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder:

„Die Lage der Christen in vielen Regionen der Welt wird immer dramatischer. Etwa 200 Millionen Christen können nach neuesten Schätzungen der Organisation Open Doors ihren Glauben nicht frei leben und sind in der Ausübung ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt. Das ist ein Alarmzeichen. Die Freiheit von Christen, aber auch von Angehörigen anderer Religionen, ist und bleibt in akuter Gefahr. Wir sind darüber in tiefer Sorge.

Diese Entwicklung darf uns in den nächsten Jahren nicht ruhen lassen. Die Bundesregierung muss in ihrer Außen- und Entwicklungspolitik weiterhin stets auf die Einhaltung der Religionsfreiheit pochen. Denn die Wahrung der Glaubens- und Gewissensfreiheit ist Voraussetzung für den Frieden in der Welt geworden.

Erschreckend ist insbesondere die Lage im Mittleren und Nahen Osten sowie in Afrika. In 35 der 50 Länder des „Weltverfolgungsindex“ ist der islamistische Extremismus die Haupttriebkraft für die Verfolgung von Christen. Gruppen wie Boko Haram, Al Shabaab und der sogenannte Islamische Staat gehen mit extremer Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten vor.

Erst kürzlich hat mir der Erzbischof der chaldäisch-katholischen Kirche in Erbil, Bashar Warda, persönlich von der dramatischen Lage der Christen im Irak berichtet. Hunderttausende sind auf der Flucht, hoffen aber auf Rückkehr in ihre Siedlungsgebiete. Deutschland und Europa müssen sich dafür einsetzen, dass christliches Leben in der Ursprungsregion des Christentums wieder möglich ist. Hier sollte sich auch unser Land in den kommenden Monaten verstärkt mit Wiederaufbauhilfen engagieren. Zudem muss nach einer politischen Lösung gesucht werden. Dafür werden wir mit allen Kräften vor Ort reden, mit der kurdischen Autonomiebehörde und mit der irakischen Zentralregierung. Wenn die Christen zurückkehren, müssen sie die Gewissheit haben, sich ein neues Leben in Sicherheit aufbauen zu können.

Für die Unionsfraktion steht Religionsfreiheit seit langem ganz oben auf der Agenda. Auf Initiative der Fraktion fand Ende 2016 eine internationale Parlamentarierkonferenz in Berlin statt. An ihr nahmen rund 110 Abgeordnete verschiedener Religionen und politischer Ausrichtung aus 60 Ländern teil. Auch 2017 wird die Fraktion die Frage der Religionsfreiheit auf Reisen und in Veranstaltungen immer wieder thematisieren. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion wird in ihrem Engagement für die Religionsfreiheit nicht nachlassen.“

Bildquelle (Historiengemälde): Von Anonym – Düsseldorfer Auktionshaus (as Zirkus Maximus), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49984161

Eine Antwort

  1. 8.541 Milliarden an Entwicklungshilfe in 2017!
    Über 50% davon gehen an Staaten, die sich bei der Christenverfolgung besondere Mühe geben!
    Was soll also diese Lamento von Herrn Kauder, dem Meister der Bigotterie?
    Er gehört doch genau zu denen, die dies Gelder verteilen.
    Hauptsache für ihn und seinen vorgeblichen Christ-Sozialen ist doch, dass deutsche Interessen wie strategische Partnerschaften und globale Umweltgüter gesichert sind.
    Religiöse, regionale Aspekte und historisch gewachsene Bindungen sind doch dort nur hinderlich.

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