Nach dem gestrigen BVG-Streik von ver.di sorgt Graffiti für weitere Ausfälle.

Nach dem 24-stündigen Streik der Gewerkschaft Verdi sind U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) seit heute um ca. 3:30 Uhr wieder in Betrieb. Die ersten Straßenbahnen und Busse verließen gegen 3:00 Uhr die Betriebshöfe, rechtzeitig zu Beginn des morgendlichen Berufsverkehrs waren alle Linien bei Tram und Bus wieder im regulären Takt. Die von Subunternehmern betriebenen Buslinien sowie die Fähren der BVG waren vom Streik nicht betroffen.

Auch bei der U-Bahn lief der Betrieb zum regulären Betriebsbeginn gegen 3:30 Uhr wieder an. Bedingt durch den außergewöhnlich langen Stillstand des U-Bahnbetriebs und trotz aller Sicherheitsvorkehrungen waren allerdings massive Graffitischäden an den in den Kehr- und Aufstellanlagen abgestellten Zügen zu beklagen. Insgesamt wurden während der 24 Stunden des Streiks 140 Wagen, d.h. rund ein Zehntel der U-Bahnflotte, mit Graffiti besprüht. Festgestellt wurden rund 2.000 Quadratmeter Graffiti.

Entgegen dem Anspruch der BVG, Züge mit Graffiti wenn möglich nicht in den Einsatz zu schicken, wurden 65 der besprühten Wagen zu Betriebsbeginn eingesetzt, um einen möglichst dichten Takt anzubieten. Bei den restlichen 75 Wagen ist ein Einsatz aus Gründen der Betriebssicherheit nicht möglich, weil z.B. Signalanlagen übersprüht wurden. Diese Wagen müssen in den kommenden Tagen mit hohem logistischem Aufwand den Betriebswerkstätten zugeführt werden. Nur dort können die Schäden auf speziellen Reinigungsgleisen behoben werden.

Aufgrund der hohen Anzahl nicht einsetzbarer Fahrzeuge kommt es aktuell vor allem auf den Linien U2, U3, U6, U7, U8 und U9 zu längeren Wartezeiten und verkürzten Zügen. Da die Kapazitäten zur Graffitireinigung in den Betriebswerkstätten begrenzt sind, werden die Folgen voraussichtlich noch einige Tage zu spüren sein.

Notdienstvereinbarung hätte Schäden verhindert. 

Offenbar haben Täter den gestrigen Warnstreik bei der BVG ausgenutzt und zahlreiche U-Bahn-Wagen mit Schmierereien versehen. „Wir distanzieren uns von diesem Vandalismus, der öffentliches Eigentum beschädigt“, sagte Jeremy Arndt, zuständiger ver.di –Gewerkschaftssekretär für die BVG.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte mit der BVG erst im Februar 2019 eine Notdienst-Vereinbarung abgeschlossen und unterschrieben. Bei Anwendung dieser Notdienstvereinbarung hätten Sicherheitskräfte während des Streiks zur Bewachung von U-Bahnen eingesetzt werden können. Leider hat die BVG diese Notdienstvereinbarung nicht in Kraft gesetzt, sie argumentierte, dass die Notdienstvereinbarung nicht für Warnstreiks eingesetzt würde. „Wäre die Notdienstvereinbarung angewendet worden, wäre es sicherlich möglich gewesen, größere Schäden zu verhindern, denn während des Warnstreiks hätte verstärkt patrouilliert werden können“, so Jeremy Arndt.

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