Noch immer monatlich mehr als ein Dutzend Anträge auf SED-Opferrente.

Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister besucht die sanierte Gedenkstätte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt in Rostock: „Unrecht aus DDR-Zeiten wirkt bis heute nach“.

„Rund 3.500 Menschen sind es allein in unserem Land, die heute Anspruch auf SED-Opferrente haben. Das sind 3.500 Schicksale, denen die Zeit, in der sie Unrecht, Schikane und unmenschliche Einmischung in ihr Leben erfahren mussten, für immer verloren ist. Familien wurden entzweit und Lebensplanungen zerstört, dazu kamen psychische Erkrankungen. Es gibt Menschen, die erst nach vielen Jahren über dieses Leid sprechen können und dann die Kraft haben, ihre Ansprüche auf Ausgleichszahlungen geltend zu machen. Allein in diesem Jahr haben das knapp 100 Menschen getan. Im vergangenen Jahr wurde rund 270 Anträgen stattgegeben“, sagt Justizministerin Hoffmeister.

Das Ministerium ist u. a. zuständig für die Entscheidung über Anträge auf monatliche SED-Opferrente von 330 Euro. Das Land Mecklenburg-Vorpommern zahlte im Jahr 2020 an insgesamt etwa 14,5 Mio. Euro SED-Opferrente an anerkannte Opfer des DDR-Regimes aus. In diesem Jahr sind es bislang über 7,8 Mio. Euro.

„Das Unrecht aus der DDR-Zeit wirkt in diesen Schicksalen bis heute nach. Das SED-Regime als treibende Kraft für einen DDR-Unrechtsstaat zwang die Menschen mit allen Mitteln, sich dem politischen System unterzuordnen. Besonders gelitten haben politische Gefangene in den Untersuchungshaftanstalten der Staatssicherheit. An diese Schicksale und Leidenswege muss weiter erinnert werden. Daher ist es gut, dass die Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit in Rostock saniert und wiedereröffnet ist. Hier ist zu spüren, dass 330 Euro SED-Opferrente monatlich nur ein symbolischer Akt des Ausgleichs von erlittenem Unrecht sein kann“, so Ministerin Hoffmeister.

Bildquelle: JM,  Justizministerin Katy Hoffmeister (links) mit der Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Rostock, Dr. Steffi Brüning.

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