Professor Günter M. Ziegler ist neuer Präsident der Freien Universität Berlin.

Mathematiker tritt die Nachfolge des langjährigen Präsidenten Prof. Dr. Peter-André Alt an.

Der Mathematiker Günter M. Ziegler ist neuer Präsident der Freien Universität Berlin. Der Professor der Freien Universität Berlin übernahm am heutigen Freitag bei einer Festveranstaltung im Max-Kade-Auditorium der Hochschule die Amtsgeschäfte von Prof. Dr. Peter-André Alt. Der Literaturwissenschaftler hatte die Universität acht Jahre geleitet. Er wird am 1. August Präsident der Hochschulrektorenkonferenz. Der Präsident der Freien Universität wird vom Senat von Berlin bestellt; die Amtszeit dauert vier Jahre.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, betonte in seiner Festrede, „aus einem Start-up-Unterfangen von 1948 hat sich die Freie Universität zu einer der weltweit besten Hochschulen entwickelt. Sie ist ein Aushängeschild für unsere Stadt und hat die besondere Berliner Kultur der Kooperation maßgeblich geprägt. Dafür danke ich Professor Alt ganz besonders und freue mich gemeinsam mit Professor Ziegler und allen Angehörigen der Freien Universität, unseren Wissenschaftsstandort weiter zu stärken.“

Prof. Günter M. Ziegler war am 2. Mai im ersten Wahlgang durch den Erweiterten Akademischen Senat gewählt worden. Er wurde 1963 in München geboren. Nach Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte er 1987 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge in den USA. Nach vierjähriger Tätigkeit in Augsburg und einem Forschungsaufenthalt in den Herbst- und Wintermonaten in Stockholm kam er 1992 nach Berlin, wo er am Konrad-Zuse-Zentrum – dem heutigen Zuse-Institut Berlin (ZIB Berlin) – arbeitete, einem mathematischen Forschungsinstitut des Landes Berlin. Ziegler habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin und war dort von Januar 1995 bis Februar 2011 Professor für Mathematik. Seit März 2011 forscht und lehrt er an der Freien Universität Berlin. Seit Mai 2017 ist er Honorarprofessor an der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2006 baute er federführend die Berlin Mathematical School (BMS) als gemeinsame Graduiertenschule der drei Berliner Universitäten auf; er ist gegenwärtig wieder Sprecher der BMS.

Für seine Forschung wurde Günter M. Ziegler 2001 mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Im Jahr 2008 erhielt er den Communicatorpreis der DFG und des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft. Im Jahr 2010 wurde ihm ein Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates zugesprochen. Im November 2017 wurde er mit dem Berliner Wissenschaftspreis des Regierenden Bürgermeisters von Berlin ausgezeichnet.

Ziegler ist Vorstandmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Mitglied der deutschen Nationalen Akademie Leopoldina und der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech und ein Fellow der American Mathematical Society. In den Jahren 2006 bis 2008 war Ziegler Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV). Ziegler engagiert sich für ein vielfältiges und lebendiges Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit: Er war ein Initiator des Jahrs der Mathematik 2008 und leitet zurzeit das Medienbüro Mathematik der DMV und das Netzwerkbüro Schule – Hochschule der DMV. Günter M. Zieglers fachliche Schwerpunkte sind Aspekte der Diskreten Geometrie, besonders der Theorie der Polyeder, algebraische und topologische Methoden in der Kombinatorik, sowie Probleme der Optimierung.

Zum neuen Ersten Vizepräsidenten bestellt wurde der Professor für Kriminologie und Strafrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin und bisherige Vizepräsident der Universität, Prof. Dr. Klaus Hoffmann-Holland. Die übrigen drei Vizepräsidenten werden am 11. Juli gewählt.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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