Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa enthüllte heute in der Tieckstrasse 17 in Berlin eine Gedenktafel zu Ehren des Theologen, Politikers und Publizisten Wolfgang Ullmann, der in diesem Haus über 30 Jahre lang gelebt hat.

Initiiert wurde die Gedenktafel von Tom Sello, Berliner Landesbeauftragter für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR.

Veranstalter waren die Senatskulturverwaltung und die Historische Kommission zu Berlin. Neben Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, der die Veranstaltung eröffnete, hielt Dr. Christine Schlund, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Koepjohann’schen Stiftung, der Eigentümerin des Hauses Tieckstrasse 17, ein Grußwort. Laudatoren waren Stephan Bickhardt, Direktor der Evangelischen Akademie Meißen, sowie Tina Krone, Robert Havemann Gesellschaft e.V..






Wolfgang Ullmann (1929-2004) war ein engagierter und kritischer Begleiter der deutschen Einheit und europäischen Einigung.
1929 in Sachsen geboren studierte Ullman von 1948-1954 Theologie in West-Berlin und Göttingen. 1954 kehrte er nach Sachsen zurück und arbeitete als Pfarrer, ab 1963 als Kirchengelehrter an verschiedenen Hochschulen in Naumburg und Berlin.
Ullmann war ein geschätzter Dozent, der seinen Studenten politische oder wissenschaftliche Impulse nicht vorenthielt, die er von seinen Reisen in die Bundesrepublik und ins Ausland mitbrachte.
Ab 1987 wurde Ullmann in der entstehenden Bürgerbewegung der DDR aktiv und gründete zusammen mit den Bürgerrechtlern Konrad Weiß und Ulrike Poppe „Demokratie Jetzt“.
Er nahm am Zentralen Runden Tisch teil und gehörte der einzigen frei gewählten Volkskammer an. 1990 wurde Ullmann in den Deutschen Bundestag gewählt, dort setzte er sich für die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR sowie für die Opfer der SED-Diktatur ein.
Ullmanns Ziel war das Zusammenwachsen von Ost und West auf Augenhöhe, so engagierte er sich stark für eine gemeinsame Verfassung der wiedervereinigten deutschen Staaten. Als Europapolitiker stand er für die Verankerung des geeinten Deutschland im Europa der Gegenwart.








Fotoquellen/Videos: TP Presseagentur Berlin