Die Bundesregierung hatte die Organisation für das Verbot
chemischer Waffen (OVCW) um technische Unterstützung bei der Analyse von Proben
von Alexej Nawalny gebeten. Heute
hat die OVCW die Ergebnisse der Analyse der beiden hiermit beauftragten
OVCW-Referenzlabore veröffentlicht. Die Ergebnisse stimmen mit den Ergebnissen
überein, die bereits durch Speziallabore in Deutschland, Schweden und
Frankreich erzielt worden sind. Damit bestätigt sich erneut der zweifelsfreie
Nachweis, dass Alexej Nawalny Opfer eines Angriffs mit einem chemischen
Nervenkampfstoff der Nowitschok-Gruppe geworden ist, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert soeben mit. Dieser nicht öffentlich bekannte
Nervenkampfstoff ist von Seiten der OVCW bislang nicht amtlich gelistet worden.
Die Bundesregierung prüft derzeit den detaillierten Fachbericht zur Analyse,
der ihr von Seiten der OVCW gestern vorgelegt worden ist. Bei der geplanten
Weitergabe bzw. Veröffentlichung der Informationen sowie bei der Frage der
amtlichen Listung spielt die Bewertung von Proliferationsrisiken eine
wesentliche Rolle. Es darf kein Wissen über die gefährliche Substanz in falsche
Hände geraten können.
Die Bundesregierung erneuert ihre Aufforderung an Russland, sich zu den
Geschehnissen zu erklären.
Über die nächsten Schritte wird es in den kommenden Tagen im Exekutivrat der
OVCW und im Kreis der EU-Partner einen engen Austausch geben. Jeder Einsatz von
Chemiewaffen ist ein gravierender Vorgang und kann nicht ohne Konsequenzen
bleiben.
Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin
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