313 nach Christus wurde im Römischen Reich die Religionsfreiheit eingeführt.

Dieses Jahr, in dem die römischen Kaiser Konstantin I. und Licinius beschlossen, auch den Christen freie Religionsausübung  zu gestatten, ist bis heute prägend für die europäische kulturelle Identität: Die Verfolgung der Christen wurde beendet und das Christentum breitete sich im Römischen Reich aus.  Der Wandel hin zu einem christlichen Wertesystem, der damals begann, zeigte sich auch auf Alltagsgegenständen. Sie wurden zunehmend mit biblischen Szenen anstatt traditionellen römischen Motiven dekoriert.An Tafelgeschirr aus Tunesien lässt sich dieser Wandel besonders gut nachvollziehen. African Red Slip wird dieses Tongeschirr genannt.  Es ist massenproduzierte Ware, die weite Verbreitung im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. fand. Durch sie fanden die dargestellten Bilder  eine Verbreitung wie durch kein anderes Medium in dieser Zeit.

Trotz ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung ist die African Red Slip Ware unzureichend erschlossen, weil sich die Reliefs auf den Gefäßen mit 2D-Dokumentationsmethoden nicht adäquat  erfassen lassen. Das Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz digitalisiert nun in 3D seine umfangreiche Sammlung und ergänzt sie mit forschungsrelevanten Informationen, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Raumbezogene  Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz. Damit werden neue Forschungsfragen ermöglicht und neue Dokumentationsstandards gesetzt. Gefördert wird das Vorhaben im Programm eHeritage des BMBF.

Fotoquelle und Copyright: Hochschule Mainz

 

 

 

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