Das Sterben des Berliner Einzelhandels müsse verhindert werden.

Lars Düsterhöft, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, zu den Schließungen der sechs Karstadt-Filialen in Berlin:

„Die Schließung von sechs Karstadt-Filialen erschüttert den Berliner Einzelhandel. Hunderte Jobs werden der Schließung zum Opfer fallen. Für die Betroffenen Kieze wird die Schließung der Häuser eine Zäsur sein. Zahlreiche weitere Geschäfte sind abhängig von den Kundenströmen der Karstadt-Filialen. Hier würde es darauf ankommen, lokale Lösungen zur Nachnutzung der Häuser zu finden. Karstadt ist hier in einer großen Verantwortung. In Anbetracht des bereits zwischen den Sozialpartnern verhandelten Sozialplans sowie der vereinbarten Transfergesellschaft für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erscheint es unwahrscheinlich, dass eine Rettung einzelner Standorte noch gelingen kann.

Deshalb kommt es darauf an, dass die Politik jetzt handelt, um den betroffenen Beschäftigten zu helfen und weiteren Schaden vom Berliner Einzelhandel abzuwenden.

Ich fordere die Wirtschaftssenatorin Pop auf, jetzt zu handeln! Erstens muss geprüft werden, inwiefern das Land Berlin die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Karstadt-Konzerns unterstützen kann. In Anbetracht der durch die Pandemie bedingten Wirtschaftskrise ist nicht damit zu rechnen, dass zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb der kommenden Monate einen neuen Arbeitsplatz im Einzelhandel finden werden. Deshalb muss beispielsweise geprüft werden, ob die von den Schließungen betroffenen Bundesländer die vereinbarte Transfergesellschaft unterstützen können, um die Dauer der Transfergesellschaft von 6 auf 12 Monate zu verlängern.

Zweitens muss ein weiteres Sterben des Berliner Einzelhandels verhindert werden. Hierzu muss die Wirtschaftssenatorin umgehend ein Konzept vorlegen, wie das durch die Berliner Koalitionsparteien vereinbarte Wirtschafts- und Konjunkturpaket in Höhe von 500 Millionen € umgesetzt werden kann. Ziel muss es sein, dass der Berliner Einzelhandel diese Krise unbeschadet übersteht. Andernfalls wird diese Krise über viele Jahre in den Kiezen und Einkaufsstraßen Berlins sichtbar sein. Wir können es uns nicht leisten, noch länger auf mögliche Programme des Bundes zu warten. Das Geld ist da, die Berliner Politik hat den Rahmen definiert, nun müssen die Senatsverwaltung und die Wirtschaftssenatorin handeln.“

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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