Müll bleibe liegen.

Erneuter Warnstreik bei BSR-Tochter Berlin Recycling.

Ab 5 Uhr streiken am heutigen Freitag die Beschäftigten der BSR-Tochter Berlin Recycling GmbH erneut für einen Entgelttarifvertrag. Bereits am 28. Juni hatten die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt. Auch heute werde kein Müll entsorgt und der Service sei nicht besetzt. Der 2. Streik sei notwendig, weil die Geschäftsführung zwar mit Unverständnis, aber nicht mit einem neuen Angebot reagiert habe. Bis zum Feierabend am Donnerstag sei – so ver.di Berlin/Brandenburg – kein verhandlungsfähiges Angebot übermittelt worden.

Die Beschäftigten der 100%igen Tochter der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR) fordern einen eigenen Entgelttarifvertrag. Nachdem in den vergangenen Verhandlungsrunden erst Bewegung auf Arbeitgeberseite signalisiert worden sei, habe die Geschäftsführung selbst ihr unzureichendes Angebot zu dringend notwendigen Strukturveränderungen im Entgelttarifvertrag zurückgezogen und lediglich eine prozentuale Erhöhung angeboten, die „gerade mal so“ den Reallohnverlust ausgleichen würde.

Die Berlin Recycling brauche dringend Kraftfahrer, mindestens 30 würden zurzeit gesucht. Tagtäglich würde auf eine hohe Zahl von Leiharbeitnehmern zurückgegriffen, ohne die schon längst viele Mülltouren liegengeblieben wären, kritisiert Ellen Naumann, Verhandlungsführerin und Leiterin des ver.di Fachbereichs Ver- und Entsorgung Berlin/Brandenburg die Geschäftspolitik der BSR-Tochter. Es brauche einen Haustarifvertrag, der gute Konditionen für alle Beschäftigten biete, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und endlich neue Beschäftigte gewinnen zu können.

„Wenn ohne Leiharbeitnehmer der Betrieb nicht mehr läuft, dann macht die Geschäftsführung etwas falsch. Die Berlin Recycling ist kein Billigheimer, sondern die Tochter eines kommunalen Unternehmens, der BSR, und bringt dieser jährlich satte Gewinne ein“ so die Gewerkschafterin. „Die Beschäftigten sind stocksauer und wollen heute den Aufsichtsratsvorsitzenden der Berlin Recycling, BSR-Finanzvorstand Werner Kehren, auffordern, ihre berechtigten Forderungen ernst zu nehmen und gute Löhne zu garantieren“.

Am heutigen Freitag finde – zur ab 9 Uhr in der Berlin Recycling Zentrale in der Monumentenstraße startenden Aufsichtsratssitzung – eine Kundgebung statt.

Die Streikmaßnahmen beträfen alle vier Standorte (Westhafen, Lengeder Straße, Hultschiner Damm und die Zentrale in der Monumentenstraße). Die Abfuhr von Papier sowie Glas finde ebenso wenig statt wie die Abholung von Gewerbemüll durch die Berlin Recycling GmbH. Auch der Service sei nicht erreichbar.

Ver.di/TP

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