Amtszeit wird nicht verlängert.

Bereits in seiner Osterbotschaft an den Vatikan vom 6. April 2017, hatte der Vorsitzende der Opferorganisation „netzwerkB“, Norbert Denef, massiv gefordert:

„Wirf sie raus, aus dem Vatikan, die Vertuscher. Und Müller, Bischof Müller an der Spitze als Ersten. Wirf ihn raus, einfach so. Er hat vertuscht, verleugnet – schützt vielleicht Papst Benedikt, das kann sein, denn der hat auch verleugnet und vertuscht.“

Papst Franziskus hat nun offenbar gehandelt:

Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitagabend im Vatikan erfuhr, wird die Amtszeit von Kardinal Gerhard Ludwig Müller (69) als Leiter der Römischen Glaubenskongregation nicht verlängert. Sie endet nach fünf Jahren fristgerecht am 2. Juli.

Müller verdankte seine Ernennung im Jahr 2012 dem damaligen Papst Benedikt XVI. Im Jahr 2014 erhob Papst Franziskus ihn zum Kardinal. Zwischen Müller und Papst Franziskus hatte es in den vergangenen Jahren Meinungsverschiedenheiten in moraltheologischen Fragen gegeben, insbesondere in der Frage des Umgangs der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Zuletzt hatte Müller am 25. Mai in einem Fernseh-Interview die Tatsache kritisiert, dass Franziskus drei Mitarbeiter des Kardinals gegen dessen Willen entlassen hatte.

Bereits seit längerer Zeit Spekulationen über Ablösung

Müller, ein akademischer Schüler von Kardinal Karl Lehmann, war vor seinem Wechsel nach Rom seit 2002 Bischof von Regensburg. Davor lehrte er als Professor für Dogmatik an der Universität München. Medien spekulierten bereits seit einiger Zeit über eine Ablösung Müllers. Der deutsche Kardinal spielte im Gegensatz zu seinen Vorgängern im Amt, vor allem dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger, unter Franziskus keine zentrale Rolle.

Offensichtlich wurden gegensätzliche Auffassungen zwischen dem Müller und dem Papst bei der Interpretation des päpstlichen Schreiben „Amoris laeitita“ vom April 2015. Müller vertrat öffentlich die Auffassung, dass auch nach diesem Dokument der Kommunionempfang für geschiedene Katholiken, die zum zweiten Mal geheiratet haben, nur dann möglich sei, wenn sie in dieser Verbindung sexuell enthaltsam lebten. Der Papst hieß hingegen Interpretionen gut, die einen Kommunionempfang auch ohne eine solche Lebensweise in Einzelfällen gestatteten.

Wie zwischenzeitlich bekannt wurde, hat Papst Franziskus Erzbischof Luis Ladaria zum neuen Präfekten des Dikasteriums ernannt. Der spanische Jesuit und Theologe, bislang Sekretär der Glaubenskongregation, rückt damit an Müllers Stelle, dessen Amtszeit heute ausläuft. Über die tatsächlichen Gründe der Nicht-Verlängerung Müllers wurde bisher nichts bekannt.

http://de.radiovaticana.va/news/2017/07/01/ladaria_neuer_chef_der_glaubenskongregation/1322490

Quelle: KNA/Vatikan

 

 

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