Deutsche Post DHL, GLS und DPD müssten sich Schlichtungsverfahren der Bundesnetzagentur unterwerfen.

Klaus Barthel, zuständiger Berichterstatter Energie und Wirtschaft der SPD-Bundestagsfraktion, dazu:

„Wegen der rasant zunehmenden Beschwerden über Qualitätsmängel bei der Brief- und Paketzustellung dürfen sich Deutsche Post DHL, GLS und DPD dem Verbraucherschutz und dem Schlichtungsverfahren der Bundesnetzagentur nicht weiter verweigern. 2.340 schriftliche Anfragen und Beschwerden zur Brief- und Paketzustellung verzeichnet die Bundesnetzagentur im ersten Halbjahr 2017. Im gesamten Jahr 2016 waren es insgesamt rund 4.000. Dazu kommen 845 telefonische Beschwerden.“

Barthel weiter:

„Die Qualitätsmängel bei der Brief- und Paketzustellung nehmen rasant zu: Ausfall der Zustellung an bestimmten Wochentagen bei der Briefpost, Benachrichtigungskarte auch dann, wenn Empfänger zu Hause, Verlust und Beschädigung von Sendungen, zu lange Laufzeiten, mangelhafte Sendungsverfolgung. Die Zahl der Anträge an die Schlichtungsstelle Post bei der Bundesnetzagentur hat sich bereits im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum gesamten Jahr 2016 verdoppelt: 470 Schlichtungsanträge sind bis zum 30. Juni 2017 eingegangen. 2016 waren es insgesamt nur 235 Anträge, was wiederum eine Steigerung um 256 Prozent im Vergleich zu 2015 bedeutete.

Es ist absolut untragbar, dass mit Ausnahme von Hermes die großen Paketdienstleister Deutsche Post DHL, GLS und DPS eine Teilnahme an Schlichtungen grundsätzlich verweigern. Sie verhindern damit ein kostenloses und unparteiliches, leider aber auch freiwilliges Verfahren im Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Sollte sich das freiwillige Verfahren in den nächsten Monaten nicht bewähren, muss der Gesetzgeber handeln. Dann geht es um behördliche rechtsverbindliche Entscheidungen, Kosten und Sanktionen.“

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

Eine Antwort

  1. Die Worte lese ich wohl, allein mir fehlt der Glaube. (stammt nicht von mir)

    Im Wahlkampf 2017 sind zu viele Marktschreier und ungezählte Heuchler neben den Populisten unterwegs.
    Das Problem bei den Fehlern und Mängeln bei DHL und anderen Dienstleistern ist seit Jahren bekannt, eine Schlichtung wird immer dringlicher und wie vieles zur Seite geschoben.

    Es passiert aber nichts, das seit Jahren bekannte, weitgehend inhaltsloses Geschwafel von den Oberen der CDU – halbherzige Vorschläge von der SPD, die mangels politischen Drucks nicht in der Koalition umgesetzt werden – eine zahnlose Bundesnetzagentur, der es an Personal und finanziellen Mitteln fehlt –
    Ich sehe keinen ernsthaften politischen Willen, endlich einmal durchzugreifen.

    Ausgesessene Banken- und Eurokrise, die duch Untätigkeit und falsche Berater erst richtig teuer wurde, ein Diesel-Abgas-Skandal , wegen eines allseits bekannten Ober-Lobbyisten als nebensächlich behandelt, immer wieder Pestizide und Antibiotika in Nahrungsmitteln – die Liste könnte beliebig verlängert werden.

    Ein drastischer Politikwechsel wie in Frankreich, ein Neuanfang mit frischen, unverbrauchten Politikern ist in Deutschland längst überfällig.

    Wählt endlich all die ab, die in den letzten Jahren nicht zu einer grundlegenden Erneuerung aus der Mitte der Gesellschaft fähig waren, und nur ununterbrochen inhaltlose Phrasen wiederholen.

    Aber eine Bitte noch: lasst die Populisten links und rechts liegen, denn die haben absolut keine Lösungen.
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