Ärztin wegen Geiselnahme vor Gericht.

Ex-JVA-Leiter Thomas Galli ist einer der Strafverteidiger im Prozess.

Gestern begann vor dem Landgericht Gera der Prozess gegen Kerstin S. Die Schamanin einer esoterischen Kommune in Ostthüringen soll im Herbst 2016 zwei Menschen auf ihrem Hof gefangen gehalten haben. Ihr Anwalt sagt, Frau S. wolle im Prozess die Vorwürfe widerlegen.

„Meine Mandantin ist gefasst. Natürlich ist Untersuchungshaft immer eine Belastung, gerade wenn sie schon neun Monate andauert“, sagt Thomas Galli. Der Augsburger Rechtsanwalt ist einer der drei Verteidiger von Kerstin S. „Sie bereitet sich intensiv darauf vor, die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zu widerlegen“, sagt er.

Für die Ärztin Kerstin S. – eine Frau weit in den Fünfzigern – geht es um viel. Es geht um einen beträchtlichen Teil der ihr noch verbleibenden Lebenszeit. Zwischen 5 und 15 Jahren drohen ihr im Falle einer Verurteilung. Die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft jedenfalls beschreiben ein monströses Verbrechen.

Schwere Vorwürfe der Anklage

Demzufolge wohnte im Herbst 2016 eine ältere Frau mit ihren beiden erwachsenen Kindern in der Ottermühle in Ostthüringen. Offenbar förderten Gespräche mit der Ärztin einen möglichen Missbrauch zu Tage: Angeblich seien die ältere Frau und ihre Kinder von dem Vater der Frau sexuell missbraucht worden. Eines Tages besucht eben jener Familiengroßvater die Mühle. Gesundheitlich ist er, so sagen später die Ermittler, angeschlagen.

Laut Staatsanwaltschaft wurde der 83-Jährige in der Mühle eingesperrt, geschlagen und zu Aussagen genötigt. Später soll er gezwungen worden sein, sein Vermögen den Frauen zu überschreiben. Die Ärztin und die Frau fahren – der Anklage zufolge – in die Wohnung des Vaters und nehmen 45.000 Euro und Wertsachen mit sich. Im Oktober 2016 erscheint laut Anklage der geschiedene Mann der Frau in der Mühle. Bei seinem Eintreffen, so die Ermittler, stürzen sich die Ärztin, ihre Lebensgefährtin und deren Tochter auf ihn, fesseln ihn mit Gürtel und Seilen an einem…

Quelle und weiterlesen: https://t.co/II1u3iyQhE

Foto: TP Presseagentur Berlin

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