Fipronil in Eiern: EU-Landwirtschaftsminister beraten in Tallinn über Konsequenzen.

Die Landwirtschafts- und Fischereiminister haben sich heute (Dienstag) in Tallinn bei einem informellen Treffen auch über den illegalen Missbrauch des Insektenmittels  Fipronil beraten. In 26 EU-Mitgliedsstaaten und 19 Drittländern sind mit Fipronil belastete Eier und verarbeitete Produkte gefunden worden. In der Folge wurden hunderte Höfe gesperrt und betroffene Produkte vom Markt genommen. „Während das Risiko für die menschliche Gesundheit gering ist, haben die Folgen dieser kriminellen Aktivitäten das Vertrauen der Verbraucher stark beeinträchtigt“, sagte Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis. EU-weit werden derzeit mögliche Fälle von illegalen Substanzen in Eiern und produzierenden Höfen untersucht. Das Schnellwarnsystem für Lebensmittelsicherheit habe sich bewährt, so Andriukaitis. „Ich rufe die Mitgliedsstaaten erneut auf, offen, kooperativ zu bleiben und miteinander zu kommunizieren.“

Das Thema Fipronil wurde kurzfristig auf die Agenda des Ministertreffens gesetzt. Bei einem speziell für das Thema anberaumten EU-Treffen am 26. September, zu dem Andriukaitis Minister und ranghohe Beamte eingeladen hatten, werden konkrete Lehren aus dem Fall besprochen. Bis dahin wollen die Minister dafür sorgen, dass alle betroffenen Mitgliedsstaaten, insbesondere die Niederlande und Belgien, alle relevanten Informationen zur Verfügung stellen.

Der für Lebensmittelsicherheit zuständige Kommissar Andriukaitis sagte in Tallinn: „Die Gesundheit der Bürger hat oberste Priorität. Das Thema Lebensmittelsicherheit wird sehr ernst genommen. Wir werden nicht tolerieren, dass die Handlungen einiger weniger die Lebensmittelsicherheit einzelner gefährden.“ Die Verantwortlichen werden bestraft. Von Schuldzuweisungen sah Andriukaitis jedoch ab. Er möchte sich darauf konzentrieren, die vorhandenen Systeme noch zu verbessern.

Andriukaitis betonte, dass das Schnellwarnsystem für Lebensmittelsicherheit (RASFF) auch im Fall von Fipronil seine Wirkung gezeigt hatte, da in kürzester Zeit alle Mitgliedsstaaten über das potentielle Risiko informiert wurden und betroffene Eier vom Markt nehmen konnten. In Zukunft müssten die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Systemen verbessert und technische Probleme behoben werden, so dass der Informationsfluss zwischen den Mitgliedsstaaten noch effizienter und schneller geschehen kann.

Weitere Informationen:

Rede des Kommissars Andriukaitis bei der Pressekonferenz (EN)Diesen Link in einer anderen Sprache aufrufenEN•••

Fragen und Antworten zum Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF)

Agenda des Treffens der Landwirtschafts- und Fischereiminister (link is external)

VIDEO: Mitschnitt der Pressekonferenz in Tallinn

Bildquelle: TP Presseagentur Berlin

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