Wichtigen Beitrag zur friedlichen Revolution geleistet.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat heute im Festsaal des Roten Rathauses in Berlin den ausscheidenden Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Berlin, Martin Gutzeit, gewürdigt.

Auszüge aus Müllers Rede:

„Martin Gutzeit hat viel für die Aufarbeitung der Stasi-Geschichte in unserer Stadt und insbesondere für eine große Zahl von Opfern des Unterdrückungsapparats des SED-Staats geleistet. Sein Werdegang als Widersetzlicher in der DDR, der den Wehrdienst total verweigert hat, und als evangelischer Geistlicher hat ihn nach der Wende für solch eine politische und zugleich humanitäre Aufgabe prädestiniert. Martin Gutzeit hat auch als Mitbegründer der Sozialdemokratie in der DDR einen wichtigen Beitrag zur friedlichen Revolution geleistet.“

Der Regierende Bürgermeister weiter: „Auch nach mehr als einem Vierteljahrhundert ist die Arbeit, die Martin Gutzeit geleistet hat, nicht erledigt. Das ist dem Wesen der Unterdrückungsmaschinerie der Staatssicherheit geschuldet, denn die teils traumatischen Folgen wirken bei den Betroffenen ihr Leben lang nach. Der Senat von Berlin sieht sich diesem wichtigen Aufgabenbereich und insbesondere den Opfern auch in Zukunft verpflichtet.“

In seiner Dankesrede war sich Martin Gutzeit „mit den Herausgebern der Festschrift“, die seinen Namen und sein Bildnis trägt, „darin einig, dass der Forschungsstand zur Revolution in der DDR nach wie vor unzureichend“ sei. Das gelte für die Geschichte der Opposition der DDR während der 1970er und 1980er Jahre, für den wichtigsten Zeitraum der Revolution von August bis Dezember 1989 als auch für den Zentralen Runden Tisch bis März 1990 und für die Arbeit der frei gewählten Volkskammer. Hier stehe stehe die wissenschaftliche Auseinandersetzung immer noch am Anfang. Das gelte auch für die Auflösung der Staatssicherheit und die Überlieferungsverluste des Jahres 1990.

Dass das Abgeordnetenhaus und der Senat von Berlin beabsichtigten, das 30. Jubiläum der Revolution 2019 herauszustellen, begrüßte Gutzeit. In Berlin könne dabei „an die gelungene Aktion mit der Lichterkette und die Ausstellung von Tom Sello über die DDR-Opposition 2014 angeknüpft werden“. Vielleicht kehre „die Ausstellung ja dann auf den ‚Alex‘ zurück, wo sie hingehöre und das beste Denkmal für die Herstellung der deutschen Einheit darstellen würde“, so Gutzeit.

Bevor Martin Gutzeit die Festschrift überreicht wurde, gab’s noch eine Podiumsdiskussion u.a. mit Ex-DDR-Außenminister Markus Meckel. Im Publikum u.a. anwesend: Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, der Berliner Ex-Innensenator Erhart Körting sowie der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Ralf Wieland.

Fotos: (oben v.l.n.r.: Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin und Martin Gutzeit; unten Podium v.l.n.r.: Dr. Klaus Bästlein, Prof. Dr. Eckehard Jesse, Dr. Falco Werkentin, PD Dr. Siegfried Heimann, Markus Meckel; unten Mitte: Autoren der Festschrift für Martin Gutzeit mit Martin Gutzeit, und unten rechts: Roland Jahn)

Fotoquellen/Collage: TP Presseagentur Berlin

 

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