500-jähriges Reformationsjubiläum.

Am 31. Oktober 2017 jährt sich der Tag des Thesenanschlags des Reformators Martin Luther an die Schlosskirche zu Wittenberg zum 500. Mal. Der 31. Oktober ist daher in diesem Jahr ein bundesweiter Feiertag.

Wort des Bischofs

Selbst wenn Martin Luther vom Kölsch keine Ahnung hatte, so steht für Kardinal Woelki fest: Seine Bibelübersetzung war ein "geschichtlicher Meilenstein". Mit einem Gebet Luthers und einem "Prost" grüßt er alle Christen zum Reformationstag.

Publié par domradio.de sur dimanche 29 octobre 2017

 

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, erklärte zum 500-jährigen Reformationsjubiläum:

„Das heutige Berlin, als Stadt der Freiheit und Symbol für Offenheit, Toleranz und Vielfältigkeit, wäre ohne das Erbe Martin Luthers nicht denkbar. Das 500-jährige Jubiläum der Reformation ist ein Grund zur Feier und Freude für alle – unabhängig der religiösen Gesinnung.

Mit der Übersetzung ins Deutsche hat Luther die Bibel seinen Mitmenschen geöffnet. Jeder sollte die Heilige Schrift lesen und seinen Weg zum Glauben in Eigenverantwortung ohne autoritäre Vorgaben finden können. Der Wunsch nach einer offenen freien Gemeinschaft ist auch heute noch spürbar und führt viele Menschen nach Berlin, in die Reformationsstadt Europas.“

Martin Luther ist ein Vordenker der Freiheit.

500 Jahre Reformation sind ein Anlass, die Freiheit zu feiern.

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Kauder, erklärt:

„Martin Luther hat uns Christen daran erinnert, dass der Glauben sie befreit – und nicht eine Institution oder eine vorherrschende Lehre. Die welterschütternde Wirkung der Reformation besteht darin, dass Luther die Bedeutung des persönlichen Glaubens und der Beziehung des Menschen zu Gott neu bekräftigt hat. Martin Luther hat dafür die Bibel erstmals ins Deutsche übersetzt, das er für diesen Zweck mit neuen Wortbildern und Wörtern bereichert hat. Er wollte allen Menschen eine Begegnung mit dem Wort Gottes ermöglichen, das bis dahin nur in Latein und für viele unverständlich verkündet wurde.

Martin Luther hat von der Freiheit des Christenmenschen geschrieben, von der Berufung des Menschen, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Die Reformation, deren 500. Jahrestag wir in diesem Jahr als bundesweiten Feiertag begehen, feiern wir daher als Fest der Freiheit. Es soll und kann die Christen in Deutschland ermutigen, auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes für ihren Glauben einzutreten und so die Gesellschaft zu bereichern. Dies schließt einen Einsatz für die Würde des Menschen ein, einen Einsatz für den Schutz des Lebens, für Religionsfreiheit, Barmherzigkeit und Nächstenliebe.“

Aus Anlass des 500. Jahrestages der Reformation sagte Außenminister Sigmar Gabriel:

„Die Reformation und ihre Folgen haben die Welt verändert und unsere Gesellschaften weit über Deutschland und Europa hinaus in die Moderne geführt. Unser heutiges humanistisches, aufgeklärtes Weltbild verdanken wir auch den Reformatoren und ihrem Wirken.

Die mit der Reformation verbundenen Werte wie Frieden, Freiheit und Verantwortung stehen angesichts einer konfliktgeplagten, nach Orientierung suchenden Welt, in der Autoritarismus und Renationalisierungstendenzen zunehmen, unter Druck. Wenn wir morgen auf 500 Jahre Reformation zurückblicken, dann tun wir dies in dem Wissen, dass unser Land außenpolitisch mehr denn je gefordert ist, für diese Werte einzustehen.

Die Antwort auf diese Herausforderungen kann nicht darin bestehen, sich im nationalen Schneckenhaus einzurichten. Stattdessen müssen wir im Sinne von Luthers Aufruf des „Mischt Euch ein!“ beharrlich für Ausgleich und Frieden weltweit arbeiten und das Gespräch auch mit denjenigen suchen, die unsere Werte nicht teilen. Dabei wollen wir auch das friedenstiftende Potential der Religionen außenpolitisch stärker nutzen als bisher, um zu Ausgleich und Gerechtigkeit in Gesellschaften weltweit beizutragen.“

Hintergrundinformationen:

Das Auswärtige Amt hat das Reformationsjubiläum mit einer Vielzahl von Aktivitäten weltweit, von Europa bis nach Asien, gewürdigt, u.a. mit zwei großen Ausstellungen in den USA. „Here I stand…“ zeigte in New York, Atlanta und Minneapolis unter Federführung des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle Gemälde und Exponate zum Leben und Wirken Luthers sowie zur Reformation, „Renaissance and Reformation: German Art in the Age of Dürer and Cranach“, ein Gemeinschaftsprojekt der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München, gab im LACMA in Los Angeles  einen neuen Blick auf die Reformation und ihre Zeit (s. auch www.diplo.de/Reformationsjubilaeum).

Mit seiner Initiative „Friedensverantwortung der Religionen“ führt das Auswärtige Amt zudem einen engen und organisierten Austausch mit Repräsentanten von Religionsgemeinschaften aus einer Vielzahl von Ländern und Regionen durch. Ziel ist es, das gesellschaftliche Friedenspotential der verschiedenen Religionen in ihren Regionen zu diskutieren und stärker mit der deutschen Außenpolitik zu verzahnen (http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Themen/KulturDialog/13_Friedensverantw_Religionen/Friedensverantwortung_Religionen.html).

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