“Der Mut der Menschen von Warschau verpflichtet uns zum Einsatz für Toleranz und Demokratie“.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, hat anlässlich des heutigen 75. Jahrestages des Aufstands im Warschauer Ghetto zu Wachsamkeit gegenüber Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit gemahnt.

Müller: „Am 19. April 1943, dem Tag des Pessachfestes, begann der bewaffnete Widerstand im Warschauer Ghetto. Dieser Widerstand und seine brutale Niederschlagung durch Wehrmachtssoldaten und Polizeieinheiten erzählen bis heute vom Mut wehrloser und entrechteter Menschen in aussichtsloser Lage und der Unmenschlichkeit des nationalsozialistischen Regimes, das sich die Ermordung aller Juden zum Ziel gesetzt hatte.“

Michael Müller weiter: „Wenn wir des Aufstands und der Opfer gedenken, dann tun wir das in der Verpflichtung, Demokratie und Freiheit gegen ihre Feinde zu verteidigen. Die Erinnerung an den Aufstand in Warschau vor fünfundsiebzig Jahren mahnt uns eindringlich, uns für Demokratie und gegen Ausgrenzung einzusetzen. Das Wissen um das Geschehene auch an die nachwachsenden Generationen weiterzutragen, ist eine wichtige Bildungsaufgabe. Zivilcourage gegen Ausgrenzungen und zumal antisemitische Übergriffe zu stärken, ist in unseren Tagen von elementarer Bedeutung. Im weltoffenen Berlin darf kein Platz sein für menschenverachtendes Verhalten und braune Ideologien. Toleranz, gegenseitiges Verständnis und ein gewaltfreies Miteinander sind für unsere Gesellschaft und damit für unsere Demokratie überlebenswichtig. Auch das ist die Botschaft, die nach 75 Jahren so aktuell ist wie je.“

75 Jahre Warschauer Ghettoaufstand: Das Gedenken verbindet.

Anlässlich des Jahrestages zum bewaffneten Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 erklärt Manuel Sarrazin, Sprecher für Osteuropapolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag:

„Heute vor 75 Jahren begann der Warschauer Ghettoaufstand. Diesem Tag wird heute in Warschau mit vielen Aktionen und Veranstaltungen gedacht. Der Aufstand gegen die Nazis gilt als der größte jüdische militärische Aufstand des Zweiten Weltkriegs. Wir sollten das Motto des Gedenktages „Das Gedenken verbindet uns“ auch als Aufruf verstehen. Denn das öffentliche Erinnern an diese Ereignisse sollte auch zum elementaren Bestandteil einer gemeinsamen Gedenkkultur werden.

So sehr uns das Gedenken an den Warschauer Ghettoaufstand und die vielen Opfer des Nazi-Regimes mit Wut und Trauer, aber auch mit Ehrfurcht und Bewunderung füllt, so sehr muss uns der Tag eine Mahnung sein: Nie wieder Faschismus! Der Blick in die Gegenwart zeigt uns, wie wichtig es ist, dass wir Respekt vor den Opfern bekunden und uns erinnern.

Wir teilen die Aussage der Kampagne: „Das Gedenken verbindet uns!“ Wir fühlen uns all jenen verbunden, die dem grassierenden Antisemitismus in Europa entschieden entgegentreten. Der ehemalige Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hatte schon vor 15 Jahren recht, als er sagte, dass wir uns immer wieder bewusst sein müssen, dass jedes Schweigen, jedes Zurückweichen vor Angriffen gegen Jüdinnen und Juden auch ein Verrat an den Aufständischen des Warschauer Ghettos bedeute. Diesen Verrat dürfen wir nicht zulassen.“

Fotoquelle: By Unknown – This image was provided to Wikimedia Commons by the German Federal Archive (Deutsches Bundesarchiv) as part of a cooperation project. The German Federal Archive guarantees an authentic representation only using the originals (negative and/or positive), resp. the digitalization of the originals as provided by the Digital Image Archive., CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=63299168

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