Plastikmüllproblem lasse sich nicht durch Sanktionen bei Wattestäbchen und Strohhalmen lösen.

„Der Vorstoß der EU zur Eindämmung des Plastikmülls ist begrüßenswert. Schaut man aber auf die Details, bleiben erhebliche Zweifel. Das Plastikmüllproblem lässt sich nicht durch Sanktionen bei Wattestäbchen und Strohhalmen lösen“, kommentiert Ralph Lenkert, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, die Vorschläge der EU-Kommission zum Kampf gegen Plastikmüll.

https://ec.europa.eu/germany/news/20180528-einwegplastik_de

Lenkert weiter:

„Verantwortlich für die dramatische Situation in den Weltmeeren ist eine Verpackungsindustrie und Logistik, für die es seit Jahrzehnten immer lukrativer wird, sämtliche Konsumgüter in Plastik einzupacken. Mit den Plänen für eine Plastiksteuer, bei der die Mitgliedsstaaten rund 80 Cent pro Kilo nicht recyceltem Plastikabfall an die EU zahlen sollen, werden dann aber Steuerzahler anstatt die verantwortliche Industrie zur Verantwortung gezogen. Dass Gewinne immer privatisiert und die Schäden dann vom Steuerzahler getragen werden sollen, ist unerträglich.

Dass Plastik zu großen Teilen nicht recycelt wird, ist auch eine ökonomische und technische Frage. Wo Plastik mit Papier oder Metall verarbeitet wird, scheitern preiswerte Sortierungen. Das Problem lässt sich allein über Abgaben nicht lösen. Dabei hat die EU schon seit Jahren Instrumente parat. Über die Ökodesignrichtlinie hätte den Plastikverpackungen schon längst der Garaus gemacht werden können, über die Abfallrahmenrichtlinie wäre die Menge des Abfalls reduzierbar.

DIE LINKE fordert eine Ressourcenabgabe auf die Verwendung von Plastik, die der Hersteller zu zahlen hat. Wenn Verpackungen aus Plastik gegenüber möglichen Alternativen zu teuer werden, schwenken die Hersteller von ganz alleine um.“

Plastikgeschirr ade? – "Immerhin ein erster Schritt"

Mehr Schutz für die Umwelt: die EU will einige Alltagsgegenstände aus Plastik verbannen. "Immerhin ein erster Schritt," sagt der Fraktionsvorsitzende von B'90/Grüne. Anton Hofreiter fodert weiter: Recylingquote nach oben, Vermeidung erhöhen und Plastik muss in Zukunft echt verrottbar sein.

Publiée par ZDF heute sur lundi 28 mai 2018

Schluss mit Wegwerfplastik!

Zum Vorschlag der EU-Kommission zum Verbot einzelner Einwegprodukte aus Plastik, erklärt Dr. Bettina Hoffmann, Sprecherin für Umweltpolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag:

„Die EU-Kommission hat die Zeichen der Zeit erkannt und will die wachsende Plastikflut in Europa eindämmen. Es ist bezeichnend, dass eine Initiative zur Reduzierung unseres Plastikabfalls nicht aus Berlin sondern aus Brüssel kommt. Das verstärkt den Druck auf die Bundesregierung endlich zu handeln.

In keinem EU-Land fällt so viel Verpackungsmüll an wie in Deutschland. Statt sich weiter auf der vermeintlichen Vorreiterrolle des Recyclingweltmeisters Deutschland auszuruhen, muss die Bundesregierung konsequente Maßnahmen einleiten, um Wegwerfplastik zu vermeiden, Mehrwegverpackungen zu stärken und den Einsatz von recyceltem Kunststoff zu fördern. Ein erster Schritt wäre es, sich der Initiative der EU-Kommission anzuschließen.

Es ist richtig, Wegwerfprodukte aus Plastik zu reduzieren. Doch Verbote von Plastikstrohhalmen oder Wegwerfgeschirr allein packen das Problem nicht an der Wurzel. Auch die Subventionierung von Plastikmüll muss endlich ein Ende haben. Es kann nicht sein, dass der Staat Erdöl zur Produktion von Kunststoffen nicht besteuert – im Gegensatz zur Verwendung von Erdöl für Kraftstoffe. Damit subventioniert der Staat den Plastikwahn pro Jahr mit mindestens 780 Millionen Euro.“

https://ec.europa.eu/germany/news/20180528-einwegplastik_de

 

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