Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg a.D. Prof. Dr. Erardo Cristoforo Rautenberg verstorben.

In der Nacht zum 17. Juli 2018 ist der frühere Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg a.D. Prof. Dr. Erardo Cristoforo Rautenberg im Alter von 65 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben.

Justizminister Stefan Ludwig: „Professor Rautenberg war eine herausragende Persönlichkeit und hat sich in beispielloser Weise um den Aufbau der Justiz des Landes Brandenburg verdient gemacht. Er hat sich nicht nur als hervorragend begabter Jurist, sondern auch durch große Anteilnahme an den Belangen der Bediensteten der Justiz, der Bürgerinnen und Bürger Brandenburgs und gesellschaftspolitischer Entwicklungen höchste Anerkennung und Wertschätzung erworben.“

Prof. Dr. Rautenberg wurde als Sohn deutscher Eltern am 10. März 1953 in Argentinien geboren.

Nach der Rückkehr der Eltern nach Deutschland erfolgten Schulausbildung und Studium der Rechtswissenschaften in Northeim und Göttingen. Nach der Promotion zum Dr. Jur. und der zweiten Juristischen Staatsprüfung trat Herr Prof. Dr. Rautenberg am 1. Oktober 1982 in den staatsanwaltschaftlichen Dienst bei der Staatsanwaltschaft Lübeck ein. Weitere Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren die Generalstaatsanwaltschaft bei dem Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht und die Bundesanwaltschaft beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Dort wurde er 1991 zum Oberstaatsanwalt beim Bundesgerichtshof ernannt. Im Juli 1992 wurde Herr Prof. Dr. Rautenberg an die Staatsanwaltschaft in Potsdam abgeordnet. Hier leitete er die im Aufbau befindliche Schwerpunktabteilung des Landes Brandenburg zur Verfolgung der Unrechtstaten in der Zeit des SED-Regimes. Seit dem 1. Dezember 1993 war der Verstorbene nach Versetzung in den Brandenburgischen Justizdienst als Leitender Oberstaatsanwalt Chef der Staatsanwaltschaft in Neuruppin. Nachdem er über langjährige Berufserfahrung in wichtigen Positionen verfügte und an der Aufbauarbeit im Justizdienst des Landes Brandenburg in hervorragender Art und Weise in verantwortlichen Positionen mitgewirkt hatte, konnte Prof. Dr. Rautenberg im Jahr 1996 glücklicherweise für das Amt des Generalstaatsanwalt des Landes Brandenburg gewonnen werden. Zum 1. März 1996 beriefen der damalige Justizminister Hans-Otto Bräutigam und die Brandenburgische Landesregierung ihn in dieses Amt, das er bis zum Eintritt in den Ruhestand Ende März 2018 innehatte. Herr Prof. Dr. Rautenberg ist damit seit April 2007 der dienstälteste Generalstaatsanwalt der Bundesrepublik Deutschland.

Über seine Amtsführung hinaus engagierte sich der Verstorbene aber auch gesellschaftspolitisch. Sein besonderes Interesse galt dabei den Beziehungen zu Polen und der Bekämpfung des Rechtsextremismus. Bereits Mitte der 1990er Jahre forderte er ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen die „menschenverachtende rechte Gewalt“.

Prof. Dr. Rautenberg war lange Jahre ständiger Mitarbeiter der Zeitschrift Goltdammer’s Archiv für Strafrecht, war einer der Herausgeber der Zeitschrift Neue Justiz und seit September 2013 Honorarprofessor an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).

Unbewaffnete abgeknallt wie die Hasen! Interview mit den Generalstaatsanwälten Dr. Erardo Cristoforo Rautenberg (Brandenburg) und Dr. Heinrich Kintzi (Braunschweig)

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*