Ecuador plant offenbar Rauswurf von Assange aus Botschaft in London.

London/Quito. Die Regierung von Ecuador plant offenbar, den Journalisten und Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, aus ihrer Botschaft in London zu verweisen, um ihn an die britischen Behörden auszuliefern. Assange befindet sich seit sechs Jahren in der diplomatischen Vertretung des südamerikanischen Landes, um einer drohenden Auslieferung an die USA zu entgehen, berichtet heute das Lateinamerika-Portal amerika21.
Seit einigen Tagen kursierende Gerüchte aus dem Wikileaks-Umfeld über eine mögliche Auslieferung bestätigten nun die Chefredakteurin des russischen Auslandsenders RT, Margarita Simonyan, und der US-Journalist Glen Greenwald vom Investigativ-Portal The Intercept sowie die britische Tageszeitung The Times. „Ich wünschte, dass sich meine Quellen irrten“, fügte Simonyan über den Kurznachrichtendienst Twitter an.
Laut Greenwald hat Ecuadors Präsident Lenín Moreno bereits vor einem Besuch in Großbritannien und Spanien ab diesem Wochenende eine bilaterale Vereinbarung mit der Regierung von Premierministerin Theresa May verhandeln lassen, um die Übergabe Assanges zu regeln. Moreno war am Freitag nach London gereist, um an einem internationalen Kongress zu Behindertenpolitik teilzunehmen. Der Politiker sitzt seit einer Schussverletzung im Zuge eines Raubüberfalls vor einigen Jahren im Rollstuhl.

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