Bekenntnis vom Ministerpräsident Kretschmer zur Pressefreiheit sei überfällig.

In Sachsen wurde ein TV-Team des ZDF am Rande einer Pegida-Demonstration offensichtlich an seiner Arbeit gehindert. Statt über die Demonstration zu berichten, sei das Team von der Polizei für eine polizeiliche Maßnahme rund 45 Minuten von seiner Arbeit abgehalten worden. Es sei nicht hinnehmbar, dass der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) den Journalisten die Seriosität abspreche. Er müsse sich klar zur Pressefreiheit bekennen, so die SPD-Bundestagsfraktion heute in einer Pressemitteilung.

Martin Rabanus, kultur- und medienpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion erklärte dazu im Einzelnen:

„Für die SPD ist es nicht hinnehmbar, wie der sächsische Ministerpräsident Kretschmer offenbar aufgrund eines zusammengeschnittenen Videos glauben und öffentlich bekennen konnte, die Rechte der Polizei über die Pressefreiheit stellen zu müssen.

Bei Demonstrationen ist es die überragende Aufgabe der Polizei, die Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen. Pegida-Demonstranten nehmen für sich die Presse- und Meinungsfreiheit in Anspruch, skandieren aber Parolen, die antidemokratisch und pressefeindlich sind. Sie beleidigen und behindern journalistische Arbeit. Ein Phänomen, das gerade in Sachsen ein unerträgliches Ausmaß angenommen hat.

Nun wird es zur Farce, wenn die Polizei durch ihre Arbeit eben in jene Grundrechte eingreifen muss, um damit die Feinde der Demokratie und des Rechtsstaats in Form von pöbelnden Pegida-Demonstranten zu schützen. Offensichtlich diskreditiert Kretschmer die Arbeit der Presse, um Rechtsaußen nach Stimmen zu fischen.

Die SPD tritt klar für Pressefreiheit und Demokratie ein. Wir fordern Ministerpräsident Kretschmer auf, sich eindeutig öffentlich gegen Pegida und für die Pressefreiheit zu bekennen.“

update: Aufgrund der vielen Kommentare musste ich von öffentlich auf Freunde von Freunden umstellen, ich weise daraufhin, dass jegliche Hasskommentare gelöscht werden und der betreffende Nutzer gesperrt wird. Besten Dank für das Verständnis!Eigentlich wollten wir für #ZDF Frontal21 nur am Rande des Besuchs der Kanzlerin in Dresden drehen. Doch dann fühlten sich einige Pegida-AfD-Anhänger von unseren Dreharbeiten gestört und forderten die Polizei auf, einzuschreiten. Die sächsischen Beamten kamen dem nach und plötzlich befanden wir uns in einer polizeilichen Maßnahme. Etwa 45 min dauerte das Ganze. Polizeibeamte machen sich zur Exekutive der Pegida-Bewegung. Zeitungsjournalisten aus Dresden berichten von ähnlichen Vorfällen.

Publiée par Arndt Ginzel sur Vendredi 17 août 2018

 

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