„Ein bisschen wirre war er ja immer schon.“

Am 30. August 2018 war Hamburgs ehemaliger Erster Bürgermeister Ole von Beust anlässlich einer Veranstaltung der Jungen Union Berlin „Volksparteien in der Krise – Gibt es noch eine Zukunft für sie?“ im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin.

Die TP Presseagentur Berlin nutzte davor die Gelegenheit und seine knappe Zeit ihm ein paar Fragen zu stellen.

TP: Herr von Beust, was machen Sie eigentlich heute?

Von Beust: Es ist etwas über 8 Jahre her, im August 2010, dass ich als Erster Bürgermeister von Hamburg aufgehört habe.  Ich habe jetzt eine Beratungsfirma gegründet. Wir sind 18 Leute in Hamburg, Berlin und Brüssel. Im Moment bin ich tatsächlich mehr in Berlin für meine Firma unterwegs als in Hamburg, bin also ein halber Berliner geworden.

TP: Haben Sie eigentlich Ihrem alten Widersacher Ronald Barnabas Schill jemals verziehen?

Von Beust: Es kratzt mich nicht mehr. Ich bin ja auch kein nachtragender Mensch, es ist alles lange her und ich habe auch den zeitlichen Abstand.

TP: Wann haben Sie ihn das letzte Mal getroffen?

Von Beust: Das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe, war 2004 gewesen. Das sind jetzt 14 Jahre her. Aber ich nehme es ihm nicht mehr übel. Jedenfalls habe ich ihn schon ewig nicht mehr gesehen.

TP: RTL hat vor einigen Jahren einen Beitrag von Deutschen in Brasilien gezeigt, wohin auch Schill ausgewandert ist.

Von Beust: Habe ich auch gehört. Er hat sich da eine Art Wohnung in einer Favela gekauft und führt da ein für ihn gefälliges Leben. Na ja, warum nicht.

TP: Mit Bundeskanzlerin Merkel wollte er sich mal ein Schießduell liefern. Jeder sollte 100 Schuss haben.

Von Beust: Ein bisschen wirre ja er ja immer schon.

TP: Wie geht es Ihnen heute?

Von Beust: Mir geht’s prima, muss ich sagen, habe noch gute Kontakte in die Politik. Ich bin ja von Hause aus Anwalt und das ganze Beratungsgeschäft macht mir viel Freude. Ich kann die Kontakte nutzen und genieße es, mal in Berlin, mal in Hamburg zu sein.

TP: Welche Fälle vertreten Sie primär als Anwalt?

Von Beust: Überwiegend Beratungsfälle. Wir haben eine Consultingfirma und vertreten Interessen von Firmen auch gegenüber der Verwaltung, der Politik und im maritimen Bereich, im Glückspielsektor, im Bereich von LNG, unterschiedliche Themen, aber Interessenvertretung von ökonomischen mit und gegenüber der Politik, Lobbyarbeit eben.

TP: Es reicht also, um Essen auf den Tisch zu bekommen.

Von Beust (lacht): Das reicht gut, wunderbar.

TP: Wie weit engagieren Sie sich noch politisch?

Von Beust: Ein Amt habe ich überhaupt nicht mehr, aber ich mache immer noch eine Reihe von Veranstaltungen wie heute Abend in Berlin. Gestern war ich in der Nähe von Frankfurt. Ich werde öfter gefragt und mache das sehr gerne. Und das aus alter Treue und – wenn Sie so wollen – Engagement und Hobby. Aber ich habe kein Amt und Ambitionen.

TP: Aber der CDU werden Sie wie immer treu verbunden sein?

Von Beust: Immer treu verbunden, das bin ich schon so lange und das werde ich auch bleiben.

Fotoquelle und Collage: TP Presseagentur Berlin

 

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