Radikaler Kurswechsel im Kampf gegen den Hunger nötig.

„Die erneut steigenden Hungerzahlen sind ein erschreckendes Alarmsignal“, sagte heute Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, anlässlich der Veröffentlichung des „State of Food Security and Nutrition in the World 2018“-Berichts.

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Es sei im wahrsten Sinne ein Armutszeugnis, dass derzeit jeder neunte Mensch auf der Welt Hunger leidet. „Ohne die Unterstützung durch Organisationen wie das Welternährungsprogramm wäre die Zahl weitaus höher. Dass im Jahr 2018 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelversorgung angewiesen sind ist ein Skandal.“

Hauptursachen seien die Klimakrise und gewaltsame Konflikte. Jetzt gelte es rasch zu handeln. Die Bundesregierung und die internationale Staatengemeinschaft müssten Betroffenen helfen und größeres Leid verhindern. Es bräuchte endlich einen radikalen Kurswechsel in der Klimapolitik. Rüstungsexporte in Spannungsgebiete müssten gestoppt und diplomatische Bemühungen zu Vermittlung in Krisen und Konflikten verstärkt werden. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft gehöre in den Mittelpunkt der Hungerbekämpfung. Die Bundesregierung müsse für eine starke Kleinbauern-Erklärung der Vereinten Nationen eintreten und sich für die UN-Nachhaltigkeitsziele als Richtschnur für eine gemeinsame internationale Politik der Hungerbekämpfung einsetzen, so der Grünen-Politiker abschließend.

Hintergrund:

Der „State of Food Security and Nutrition in the World 2018“-Bericht wird von der FAO, IFAD, UNICEF, WFP und WHO herausgegeben. Die Zahlen aus dem Bericht beziehen sich auf das Jahr 2017. Im vergangenen Jahr waren die Zahlen zum ersten mal wieder gestiegen. Auch in diesem Jahr setzte sich der Anstieg von 815 auf 821 Millionen Hungernden fort. Der Bericht macht die Klimakrise und Kriege als treibende Kräfte für den Anstieg verantwortlich und sieht das Erreichen der Nachhaltigen Entwicklungsziele gefährdet.

Fotoquelle (Hungerkralle in Berlin): TP Presseagentur Berlin

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