Vorwürfe sexueller Übergriffe in der Gedenkstätte Hohenschönhausen zügig aufklären.

Am Montag wurde Helmuth Frauendorfer infolge der gegen ihn gerichteten Vorwürfe mit sofortiger Wirkung von Gedenkstättenleiter Hubertus Knabehttps://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_Knabe )beurlaubt. In der Stiftungsratssitzung am Dienstag wurde über das weitere Vorgehen beraten und auch Hubertus Knabehttps://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_Knabe ) mit sofortiger Wirkung freigestellt, da ihm ein falscher Umgang mit der Situation und die Unterstützung des Verhaltens seines Stellvertreters durch einen Führungsstil mit dem „Frauenbild der 50er Jahre“ vorgeworfen wird. Die Vorwürfe müssen rückhaltlos aufgeklärt werden, erklärte heute Elisabeth Kaiser, zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Inneres der SPD-Bundestagsfraktion:

Kaiser weiter:

„Die in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen den stellvertretenden Direktor des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen, Helmuth Frauendorfer, wiegen schwer und müssen umgehend und rückhaltlos aufgeklärt werden.

Helmuth Frauendorfer wird von sieben teils ehemaligen Mitarbeiterinnen beschuldigt, über mehrere Jahre hinweg sexuell übergriffig gewesen zu sein. Der Anwalt Frauendorfers bestätigte die Vorwürfe zum Teil. Die Anschuldigungen zeigen, wie wichtig und aktuell die Debatte um #metoo nach wie vor ist.

Die jetzige Situation liegt wie ein dunkler Schatten über einem Ort, der eigentlich in seiner Funktion als Bildungs- und Gedenkstätte eine Vorbildfunktion einnehmen sollte.

Es bedarf eines gesellschaftlichen Umdenkens. Viel zu häufig wird den betroffenen Frauen eine Mitschuld an Übergriffen und Belästigungen gegeben, weshalb sie sich zu sehr schämen, um ihre Erlebnisse öffentlich zu machen.

Umso mehr verdienen die sieben Frauen, die ihre Erfahrungen durch einen anonymen Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Berliner Senatsverwaltung bekannt machten, unseren größten Respekt. Wir möchten alle Frauen, die sexuelle Übergriffe oder sexuelle Gewalt erlebt haben, ermutigen, das Erlebte publik zu machen.“

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