CDU-Vorsitz: Stärkster Zuspruch für Kramp-Karrenbauer, Große Mehrheit begrüßt Diskussion um Neuausrichtung der Partei.

ARD-DeutschlandTREND.

AKTUELLE UMFRAGEERGEBNISSE UND NEUIGKEITEN
VON INFRATEST DIMAP.

Seit der Ankündigung von Angela Merkel nicht mehr für den Parteivorsitz zu kandidieren, haben sich eine Reihe von Bewerberinnen und Bewerbern für ihre Nachfolge in Stellung gebracht. Von den drei aussichtsreichsten Kandidaten kann die Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer innerhalb der CDU-Anhängerschaft derzeit am meisten überzeugen: Für sie würden sich 46 Prozent entscheiden, für den früheren Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz 31 Prozent und für den Gesundheitsminster Jens Spahn 12 Prozent.
Im Zuge der Personaldiskussion wird auch über den künftigen inhaltlichen Kurs der CDU debattiert. Aus Sicht der meisten CDU-Anhänger (48 Prozent) ist die Partei derzeit genau richtig aufgestellt. Ein knappes Drittel (31 Prozent) wünscht sich eine konservativere Positionierung. Jeder siebte Anhänger hält die Christdemokraten aktuell für zu konservativ (15 Prozent). Im Vergleich zum Frühjahr ist der Wunsch der CDU-Anhänger nach einer konservativeren Ausrichtung allerdings stärker geworden (+12 Punkte).
Die Diskussion über die Ausrichtung der CDU wird von einer deutlichen Mehrheit der Bundesbürger (87 Prozent) begrüßt. Auch deren Anhänger befürworten es, dass in der Partei offen über die Neuausrichtung der Partei diskutiert wird (92 Prozent).
Eine inhaltliche Positionsbestimmung wird sicherlich nicht zuletzt deshalb als positiv erachtet, weil die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) inhaltliche Klarheit bei der CDU vermisst. 50 Prozent konstatieren zudem, dass die CDU in den letzten Jahren in der Bundesregierung nichts erreicht hat, was besonders aufgefallen wäre.
Außerdem im aktuellen ARD-DeutschlandTREND:

  • SPD: Mehrheit ihrer Anhänger sieht keine Fortschritte bei Erneuerung
  • Grüne: Drei Viertel finden Einsatz für offene und tolerante Gesellschaft gut
  • Politikerbewertung: Merkel mit Ansehenszuwachs auf Platz 1, Seehofer rutscht auf neuerliches Rekordtief
  • Mehrheit für volle Amtszeit von Kanzlerin Merkel
  • Seehofer: Drei Viertel für Rückzug aus der Bundesregierung
  • Drei Viertel unzufrieden mit der Bundesregierung
  • Sonntagsfrage: Grüne mit großem Plus auf 23 Prozent
  • Rentenbeschluss der Bundesregierung findet breite Akzeptanz

Alle Ergebnisse im Detail unter:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/ard-deutschlandtrend/2018/november/
oder lesen Sie den gesamten Bericht im pdf-Download unter:
www.infratest-dimap.de/fileadmin/user_upload/dt1811_bericht.pdf

Gerechtigkeitsfragen werden von den Deutschen differenziert beurteilt
Umfrage anläßlich der ARD-Themenwoche Gerechtigkeit für den NDR

Vier von zehn Bürgern (39 Prozent) haben den Eindruck, dass die Verhältnisse in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren insgesamt ungerechter geworden sind. Nur 15 Prozent vertreten die gegenteilige Ansicht, der zufolge es in Deutschland gerechter zugeht, vier von zehn (42 Prozent) sehen für die letzten zehn Jahre keine wirkliche Veränderung.

Bei der Betrachtung verschiedener Bereiche ergibt sich ein differenziertes Bild. Sechs von zehn (59 Prozent) sehen den Zugang zu guter Bildung in Deutschland alles in allem gerecht geregelt. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) vertritt die Ansicht, dass man in Deutschland durch die Justiz und vor Gerichten gerecht behandelt wird. Nüchterner fällt dagegen insbesondere das Urteil in Fragen der Generationengerechtigkeit sowie der Einkommensverhältnisse aus: Die Lastenverteilung zwischen Jungen und Alten bezeichnet nur jeder Dritte (34 Prozent) als gerecht. Ebenso viele (34 Prozent) halten die Verteilung von Löhnen und Gehältern für ungerecht.

Dieser Blick auf die allgemeinen Einkommensverhältnisse ist vielfach nicht identisch mit der Bewertung des eigenen Einkommens. Auch wenn immerhin etwa vier von zehn Erwerbstätigen (37 Prozent) die eigene Bezahlung als zu schlecht kritisieren, überwiegt bei den Berufstätigen mit 57 Prozent durchaus der Eindruck einer alles in allem angemessenen Bezahlung. Eindeutig negativ fällt freilich das Einkommensurteil der ostdeutschen Erwerbstätigen aus. Von ihnen bewertet jeder Zweite (50 Prozent) sein aktuelles Einkommen als zu schlecht. Im Westen kommt nur jeder Dritte (33 Prozent) zu diesem Urteil.

Ambivalent fällt die Einschätzung der Bürger in Frauen- und Gleichberechtigungsfragen aus. Fast die Hälfte (46 Prozent) geht davon aus, dass in Deutschland Frauen im Vergleich zu Männern gerecht behandelt werden. Etwa ebenso viele (51 Prozent) melden Zweifel an. Große Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern bestehen nach Ansicht der Bürger nach wie vor bei der Besetzung von Führungspositionen (57 Prozent) sowie bei den Löhnen und Gehältern (56 Prozent), aber auch bei der Absicherung im Alter (47 Prozent). Bei der Kinderbetreuung (37 Prozent) und der Verteilung der Hausarbeit (36 Prozent) konstatiert ein gutes Drittel größere Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen. Bei den Schul- und Bildungsabschlüssen machen dagegen nur wenige (13 Prozent) größere Differenzen aus. Abgesehen von der Kinderbetreuung und dem Bildungszugang stellen die Frauen durchweg größere Ungleichheiten fest als die Männer. Dies gilt insbesondere bei den Einkommen und der Besetzung von Führungspositionen.

Dies ist nur ein Teil der Studienergebnisse anläßlich der Themenwoche Gerechtigkeit, weitere finden Sie hier:
www.infratest-dimap.de/umfragen-analysen/bundesweit/umfragen/aktuell/ard-themenwoche-gerechtigkeit/

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