Drohungen und Boykott bei Amtsantritt von Bolsonaro in Brasilien.

Brasília. Der ultrarechte Politiker Jair Bolsonaro hat gestern die Präsidentschaft des größten lateinamerikanischen Landes übernommen. Im Rahmen einer mehrstündigen Zeremonie in der Hauptstadt Brasília übergab ihm sein Amtsvorgänger, der De-facto-Präsident Michel Temer, die Amtsgeschäfte. Bolsonaro hatte im Oktober mit 55 Prozent der Stimmen die Stichwahl um die Präsidentschaft gegen den linken Kandidaten Fernando Haddad von der Arbeiterpartei (PT) gewonnen, berichtet heute das Lateinamerika-Portal amerika21.
In seiner Ansprache bekräftigte er seine Absicht, den Staat auf dessen minimalste Funktionen zurückzufahren – die Aufrechterhaltung der Ordnung – und aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen. Er werde das Land „vom Sozialismus, ideolgischer Unterwerfung, der Verkehrung der traditionellen Werte, der staatlichen Gigantomanie und politischer Korrektheit befreien“, so der 42. Präsident Brasiliens.
In diesem Sinn wird Bolsonaro die neoliberale Wirtschaftspolitik seines Vorgängers Temers fortsetzen. Ganz oben auf der Agenda steht eine Rentenreform, die die Altersvorsorge weitgehend privatisieren soll. Ebenso plant die neue Regierung den massiven Verkauf staatlicher Anteile an Unternehmen und den Erdölvorkommen, über die der Staat bisher die Ausgaben für das Gesundheits- und Bildungssystem finanzierte, so amerika21.

Fotoquelle: By Fábio Rodrigues Pozzebom/Agência Brasil – https://www.flickr.com/photos/fotosagenciabrasil/35164639435/, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=68192226

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*