München drei Tage nach dem Amoklauf.

München steht immer noch unter Schock.

TP-Gastbeitrag von Stefanie Sick, München.

Immer noch ist der Amoklauf des jungen Mannes das Gespräch in der ganzen Stadt – und nicht nur dort. Es scheint, als stünde Deutschland insgesamt noch völlig fassungslos da. München: eher beschaulich und gemütlich, bestimmt auch vieles mehr – aber doch keine Stadt des Terrors oder Amoks – so dachten wir.

Terrorwarnung, Gebot der Ausgangssperre, Krankenhauskollaps, von überall werden Polizisten und Sanitäter zur Unterstützung dazugezogen, in der Stadt sind bis tief in die Nacht Sirenen von Polizei und Krankenwagen und Hubschrauber am Himmel. München im Ausnahmezustand. Das ist neu!

Der Schock sitzt tief und es wird wohl eine Weile dauern bis wieder so etwas wie Normalität Einzug halten kann.
Fast alle Veranstaltungen wurden in München für den Tag danach abgesagt, Flaggen wurden auf Trauer gesetzt, Meldungen und Mitgefühl aus aller Welt erreichte München.

Nun 3 Tage später kehrt langsam wieder eine vorsichtige Normalität ein. Die Straßen füllen sich, das Leben nimmt weiter seinen Lauf.

Einige versuchen sich bewusst nicht einschüchtern zu lassen und das geplante Programm weiter ablaufen zu lassen – in Restaurants, an öffentlichen Plätzen, im Alltag.

Viele vertrauen darauf, dass es vorbei ist, dass es wirklich nur einer war, der Amok lief.

Aber nicht alle sind sich da so sicher und glauben eher an ein Beruhigen der Öffentlichkeit.

Definitiv bewegen nach wie vor offene Fragen und Ungereimtheiten die Bevölkerung. Was ist, wenn das nicht alles ist. Die Meinungen dazu sind geteilt, die Gründe dafür vielseitig. Das liegt sicherlich vor allem auch an den vielen Informationen aus den Social-Media-Kanälen und an teilweise weiterhin bestehenden Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen werden sowie an der immer noch verschärften Sicherheitslage. Bei geplanten Events wird sorgfältig abgewogen, ob sie stattfinden sollen und teils werden sogar Schulsommerfeste abgesagt. Bei vielen Menschen bleibt noch das ungute Gefühl, ob hier wirklich richtig und vollumfänglich informiert wurde. Diese Verunsicherung herrscht vielfach in der Bevölkerung – die Auswirkungen und das Ausmaß dieser außergewöhnlichen Tat steckt noch zu sehr in den Knochen.

Alle sind sich jedoch in Einem einig: die Polizei hat großartig reagiert, hervorragende Leistung gebracht und wir sind sehr dankbar dafür!

Auch der Zusammenhalt der Bürger, die Mithilfe und die Bereitschaft zu helfen, gibt den Münchnern Grund, hoffnungsvoll und positiv nach vorne zu blicken.

Ebenso das Ministerium und die Polizei öffneten in dieser schweren Zeit die Türen und boten allen Menschen eine Zuflucht, die in Angst und Sorge waren.

Etwas sorgenvoll wird von sogenannten weichen Zielen gesprochen. Ziele, die möglicherweise weiter im Visier von Amokläufern oder des Terrors stehen können.

Aber wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir werden vorbauen, aufmerksam beobachten und gerade jetzt Stärke zeigen.
Wir Münchner wissen nun: Wenn wir Hilfe brauchen, wird das in München schnell funktionieren und zur Sicherheit der Bürger bestmöglich durchgeführt! Der Zusammenhalt, die Solidarität und die Herzlichkeit stärken diese Stadt und unser Friedensengel wacht über München.

Foto: Stefanie Sick

Bildquelle: Andreas Achmann

Daten zu Stefanie Sick:

* Journalistin mit 20jähriger Berufserfahrung: Radio, TV, Reportage, Interview

* Autorin einiger Kolumnen und Fachbeiträge zum Thema Sport und Gesundheit

* Moderation TV, Gala, Event, Messe

* Charity: Patin der Münchener Kindertafel; Auszeichnung der Landeshauptstadt München für bürgerschaftliches Engagement im Bereich Soziales.

Eine Antwort

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

*