„Es geht ums Tun und nicht ums Siegen.“

Konstantin Wecker schreibt an Sea-Watch 3-Kapitänin Carola Rackete.

Liebe Carola Rackete,

ich schreibe dir heute diese Zeilen, weil ich dir danken möchte.

Danken für deine bescheidene Selbstverständlichkeit, etwas zu tun, was wir alle tun müssten:

Menschen retten, die in Not sind.

Wir alle wissen, dass die Salvinis dieser Welt hinter Gitter gehören und nicht du.

Sie müssten verurteilt werden wegen der Absprache zum Mord, wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit.
Recht und Gesetz selbst werden obsolet, wenn sie anfangen, Güte zu bestrafen.

Du machst mir Mut, liebe Carola, denn junge Frauen wie du zeigen uns den Weg in eine menschlichere, gleichberechtigte und herrschaftsfreie Welt.

Wenn ich einige Leserkommentare auch so genannter seriöser Zeitungen lese, kommt mir das kalte Grausen. Da scheint mir so manch einer dieser Herren, die die Herrschaft auf keinen Fall abgeben möchten, in Panik zu geraten. Und ich befürchte es treibt allein schon das Wort KapitänIN so manchem den Schaum vor den Mund.

Liebe Carola, du erinnerst mich in deiner so ganz und gar unaufgeregten Art ein wenig an Sophie Scholl.

Es geht ums Tun und nicht ums Siegen.

Du tust etwas aus deiner tiefsten inneren Überzeugung heraus und willst damit nicht die Welt retten. Sondern erst mal nur Menschen, die in Not sind.

Du und so viele andere, nicht so sehr ins Rampenlicht gedrängte HelferInnen und engagierte AntifaschistInnen halten diese Welt lebendig und lassen uns weiter hoffen, dass wir diesen stürmischen Zeiten widerstehen werden.

Danke.

Und nein, ich hör nicht auf zu träumen von der herrschaftsfreien Welt
wo der Menschen Miteinander unser Sein zusammenhält!

Fotoquelle (K. Wecker): TP Presseagentur Berlin

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