Bildungsmonitor 2019: Berlin verbessert sich seit Jahren, fällt aber im Jahres-Ranking zurück.

Berlin belegt laut Bildungsmonitor 2019 den letzten Platz im Ländervergleich. Die Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft basiert vor allem auf den sozioökonomischen Daten der einzelnen Bundesländer.

Trotzdem attestiert der neue Bildungsmonitor 2019 dem Berliner Bildungssystem im Vergleich zu 2013 nach Angaben der Autoren die „viertstärkste Verbesserung“ aller Bundesländer. Besonders gelobt werden die überdurchschnittlich vielen Unterrichtstunden, die tatsächlich erteilt werden, die umfassende Ganztagsbetreuung und die Forschungsorientierung.

Allerdings unterscheidet der Bildungsmonitor zwischen einer mittelfristigen Dynamik-Betrachtung, die die Verbesserungen zu den Vorjahren zeigt, und einem jährlichen Bestandsranking. Nach letzterem Ranking fällt Berlin vom 13. auf den 16. Platz zurück, ohne sich allerdings qualitativ zu verschlechtern, wie es in der Studie im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft heißt. Kritisiert werden insbesondere die mangelnde Integration von Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die Zahl der Schulabbrecher (9,2 Prozent) sowie die große Anzahl der jungen Menschen, die ihre Ausbildung nicht beenden. Dies betrifft gerade den in Berlin besonders ausgeprägten Hotellerie- und Gastronomie-Bereich.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres: „Bei uns wächst jedes dritte Kind in Armut auf. Das ist nicht nur sozial ungerecht, das sind auch für die Schulen schwierige Rahmenbedingungen. Der neue Bildungsmonitor benennt das ja auch. Er würdigt aber auf der anderen Seite ausdrücklich die Fortschritte, die Berlin seit 2013 gemacht hat. Die Richtung stimmt, das Tempo noch nicht.“

Scheeres betonte, dass sie zu Jahresbeginn ein Qualitätspaket mit 39 Maßnahmen vorgestellt hat (mehr Deutschunterricht in Grundschulen, schülernäherer Matheunterricht, Schulverträge, mehr Lernstanderhebungen etc.), das bereits umgesetzt wird. Eine Qualitätskommission unter Vorsitz des angesehenen Bildungsforschers Olaf Köller soll die Maßnahmen mit ihrer Expertise begleiten. „Es stimmt: Unsere Abbrecherquote ist zu hoch, und die Lernergebnisse müssen besser werden“, sagte Scheeres.

 Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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