„Versuche, dein Leben zu machen“ – Als jüdisches Mädchen versteckt im nationalsozialistischen Berlin.

Holocaust-Überlebende Margot Friedländer spricht am 21. August an der Freien Universität Berlin.

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer (Jahrgang 1921) spricht am 21. August an der Freien Universität über ihre Erinnerung an die Verfolgung als Jüdin durch die Nationalsozialisten. Der Vortrag „Versuche, dein Leben zu machen“ trägt den Titel ihrer Memoiren; die Worte sind die letzte Botschaft ihrer von der Gestapo – Abkürzung für Geheime Staatspolizei im nationalsozialistischen Deutschland – verschleppten Mutter an sie. Die meisten von Margot Friedländers Familienangehörigen wurden im Vernichtungslager Auschwitz ermordet; die heute 97-Jährige überlebte in Verstecken in Berlin und im Konzentrationslager Theresienstadt, in das die Nationalsozialisten sie nach ihrer Verhaftung verschleppt hatten. Die Veranstaltung im Seminarzentrum (Otto-von-Simson-Straße 26, „Silberlaube“, Raum L115) der Freien Universität ist öffentlich, der Eintritt frei. Margot Friedländer folgt einer Einladung des Studenten Vincent Bruckmann; unterstützt wird die Veranstaltung durch das Antifareferat und das Kulturreferat des Allgemeinen Studierenden-Ausschusses der Freien Universität.

Margot Friedländers Familie wurde 1943 von der Gestapo verschleppt, Margot Friedlander konnte entkommen und wurde 13 Monate lang in Berlin versteckt. Nach einem Luftangriff im April 1944 wurde sie von der Gestapo aufgegriffen, verhört und im Konzentrationslager Theresienstadt in der heutigen Tschechischen Republik interniert. Dort traf Margot Friedländer – damals noch Margot Bendheim – ihren späteren Ehemann Adolf Friedländer. Nach der Befreiung des Lagers durch russische Truppen emigrierten sie und ihr Ehemann 1946 nach New York und änderten ihren Namen in Friedlander. In New York arbeitete sie unter anderem als Schneiderin und Reiseagentin. Als ihr Mann 1997 starb, versuchte sie, über den Verlust hinwegzukommen, indem sie unter anderem an Schulen über ihr Leben berichtete. Der deutsche Dokumentarfilmproduzent Thomas Halaczinsky, der in New York lebt, überredete Margot Friedlander zu einem Dokumentarfilm über ihr Leben. Im Jahr 2003, im Alter von 82, stimmte sie zu, dafür nach Berlin zurückzukehren; der Film trägt den Titel „Don’t call it Heimweh“ (Nenne es nicht Heimweh). Sie besuchte ihre Heimatstadt dabei auch auf Einladung des Berliner Senats. Im Jahr 2010 zog sie nach Berlin zurück. Sie besucht regelmäßig Schulen und andere Einrichtungen in Deutschland, um über ihr Leben zu berichten.

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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