Vorläufiges Ergebnis der Landtagswahl in Thüringen.

Die rot-rot-grüne Landesregierung ist abgewählt. Sie kommt im neuen Landtag nur noch auf 42 von 90 Mandaten (29+8+5). Ohne Beteiligung der AfD sind rechnerisch eine 4-Parteien-Koalition aus Linke-SPD-Grüne-FDP oder auch ein Bündnis aus Linken und CDU möglich.  

Die Linke
unter Ministerpräsident Bodo Ramelow verbesserte sich um 2,8 Punkte. Sie erzielte mit einem Zweitstimmenanteil von 31,0 Prozent ihr bundesweit bestes Landtagswahlergebnis und wurde erstmals stärkste Partei in einem Bundesland.

Die oppositionellen Christdemokraten mussten den zweitgrößten Stimmverlust ihrer Landtagswahlgeschichte  hinnehmen (-11,7 Punkte). Sie erzielten mit einem Zweitstimmenanteil von 21,8 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis in Thüringen und fielen vom bisherigen ersten Platz hinter Linken und AfD auf den dritten Rang zurück. 

Die SPD büßte 4,2 Punkte ein. Ihr Zweitstimmenanteil ging auf 8,2 Prozent zurück, das deutschlandweit zweitschlechteste SPD-Landtagswahlergebnis. Mit den zeitgleichen Tiefständen von CDU und SPD erreichte auch der gemeinsame Stimmenanteil beider Parteien einen neuen Negativrekord. Erstmals sprachen Christ- und Sozialdemokraten in Thüringen zusammen nur 30 Prozent der Wählerinnen und Wähler an.

Die AfD legte gegenüber 2014 um 12,8 Punkte zu. Mit einem Zweitstimmenanteil von 23,4 Prozent wurde sie zweitstärkste Kraft und erreichte in Thüringen ihr bundesweit viertbestes Landtagswahlergebnis.

Die Grünen
konnten wie die Sozialdemokraten nicht von ihrer Regierungsbeteiligung profitieren. Sie gaben 0,5 Punkte ab, zogen mit 5,2 Prozent der Zweistimmen jedoch erneut in das thüringische Landesparlament ein.

Nach ihrem deutlichen Stimmverlust bei der Landtagswahl 2014 in Thüringen legte die FDP um 2,5 Punkte zu. Mit 5,0 Prozent übersprangen die Liberalen nach jetzigem Stand erstmals nach 2009 im Bundesland wieder knapp die Mandatsschwelle. 

Die Wahlbeteiligung legte um 12,2 Punkte zu, der größte Beteiligungssprung bei thüringischen Landtagswahlen. 64,9 Prozent der Wahlberechtigen nahmen am Wahlgang teil. Von der deutlich gestiegenen Wählerzahl profitierten nicht alle Parteien. CDU und SPD büßten auch absolut an Stimmen ein. Die Grünen verbuchten zwar höhere Wählerzahlen als 2014. Dennoch ging ihr Wähleranteil ebenso leicht zurück. Grund hierfür: FDP, Linke, insbesondere aber die AfD konnten sehr viel mehr zusätzliche Wähler für sich gewinnen. So konnte die AfD ihre Wählerzahl gegenüber 2014 mehr als verdoppeln.

Quelle: Infratest Dimap

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