Sicherheitskräfte an den Flughäfen Berlin/Brandenburg: Immer noch kein Tarifergebnis.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) verhandelt weiter mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) Fachverband Aviation für die rund 2.500 Sicherheitsbeschäftigten an den Flughäfen in Berlin und Brandenburg einen neuen Entgelttarifvertrag. Der laufende Tarifvertrag ist per Ende September 2016 gekündigt (TP berichtete). Bundesweit stehen alle Entgelttarifverträge der Branche ab Januar 2017 zur Disposition.

In der heutigen zweiten Tarifrunde verbesserte der Arbeitgeber sein erstes Angebot nun minimal, das nach einem Nullmonat eine Entgelterhöhung zum 1. November 2016 von 0,27 bis 0,37 Euro je Stunde sowie eine weitere Anhebung in gleicher Höhe zum 1. Januar 2018 vorsieht. Laufzeitende des Tarifvertrages wäre der 31. Dezember 2018 gewesen. Daneben gab es auch den Vorschlag, eine Interimslösung für drei Monate bis Ende des Jahres abzuschließen, um dann mit den anderen Bundesländern zeitgleich verhandeln zu können. Diese Lösung sah zuletzt so aus: 3 Monate Laufzeit bis 31.12.2016, Erhöhung zum 1. November je nach Berufsgruppe um 0,28 € bis 0,38 €.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde einen Stundenlohn von 16 Euro für die Personal- und Warenkontrolle sowie 19,00 Euro für die Fluggastkontrolle. Derzeit erhalten die Beschäftigten 11,72 Euro sowie 15,64 Euro in der Stunde. Darüber hinaus erwartet die ver.di-Tarifkommission eine deutliche Erhöhung der Funktionszulagen, eine Mitgliedervorteilsleistung und eine Erschwerniszulage.

Die Sicherheitskräfte an den Berliner Flughäfen stellen jeden Tag sicher, dass Passagiere und Personal, Fracht und Gepäck nach den hohen Anforderungen kontrolliert werden und die Passagiere sicher an ihr Ziel kommen. Diese wichtige Arbeit leisten sie unter erschwerten Bedingungen. „Die Infrastruktur der Berliner Flughäfen ist veraltet, die Arbeitsverdichtung nimmt zu, die klimatischen Arbeitsbedingungen sind kaum ertragbar. Gleichzeitig legten die Fluggastzahlen in diesem Jahr bereits um 11,4 Prozent zu. Die Instandsetzung lässt zu wünschen übrig, dennoch steigen die Anforderungen an die Beschäftigten bei einer wachsenden Gefährdungslage“, kritisiert ver.di-Verhandlungsführer Benjamin Roscher. „Nicht nur das Leben in der Metropolregion Berlin verteuert sich, selbst die Gebühren für Mitarbeiterparkplätze sind zuletzt um bis zu 200 Prozent angestiegen, so Roscher weiter.

Die Tarifverhandlungen werden am 20. September 2016 fortgesetzt. Sollte es an diesem Tag nicht zu einem Ergebnis kommen, ob Interimslösung oder langfristigem Tarifvertrag, seien Streiks ab Oktober möglich.

ver.di/tp

Bildquelle: www.wikipedia.org

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