Freie Universität Berlin ruft Klimanotstand aus.

Hochschule bekennt sich zu ihrer Verantwortung für Nachhaltigkeit und Klimaschutz und steckt sich ehrgeizige Ziele

Die Freie Universität Berlin hat den Klimanotstand ausgerufen. Das Präsidium der Hochschule verabschiedete eine Erklärung, in der sich die Universität zu ihrer Verantwortung beim Klimaschutz bekennt und dazu weitreichende Handlungsziele formuliert. Unter anderem möchte die Universität bis 2025 klimaneutral werden und das Thema Klimaschutz in den Lehrplänen aller Fächer verankern.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Ursachen des Klimawandels und der Umgang mit den damit verbundenen Risiken hätten eine fundamentale Bedeutung für die Entwicklung politischer Gegenstrategien, heißt es in der Erklärung. Der Beitrag der Wissenschaft zu dieser wichtigen globalen Herausforderung müsse größere Resonanz in Politik und Gesellschaft finden. „Wir als Universitäten haben dabei eine besondere Verantwortung“, betont Universitätspräsident Prof. Dr. Günter M. Ziegler. „Unsere Aufgabe ist es nicht nur, wissenschaftliche Erkenntnisse zu gewinnen und in die Gesellschaft hinein zu vermitteln, wir selbst müssen in unserem Verantwortungsbereich auch vorbildlich handeln.“

Mit der Ausrufung des Klimanotstandes hat die Freie Universität sieben Ziele verknüpft. So verpflichtet sie sich, künftig bei allen Entscheidungen und Planungen die Auswirkungen auf das Klima mitzuberücksichtigen und das individuelle Klimaschutz-Engagement aller Universitätsangehörigen durch ein Ideen- und Innovationsmanagement zu unterstützen. Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz sollen in den Lehrplänen umfassend verankert und in die internationalen Netzwerke der Universität eingebunden werden. Außerdem will die Freie Universität bis 2025 klimaneutral werden und ihre Anstrengungen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Verwaltung und auf dem Campus weiter ausbauen.

Um diese Ziele zu erreichen, wird Anfang Januar ein neues Steuerungsgremium offiziell seine Arbeit aufnehmen, dem neben Studierenden sowie Professorinnen und Professoren alle Statusgruppen der Universität angehören. „In einem ersten Schritt geht es darum, eine Klimschutzstrategie mit dem Ziel der Klimaneutralität 2025 zu erarbeiten“, sagt Andreas Wanke, Leiter der Stabsstelle Energie und Nachhaltigkeit der Freien Universität Berlin. „Dazu zählen gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, die Umsetzung einer zukunftsorientierten Mobilität, ein nachhaltiges Beschaffungswesen wie auch der Ausbau erneuerbarer Energien auf dem Campus.“

Die Freie Universität Berlin hat sich bereits in den vergangenen Jahren erfolgreich für den Klimaschutz eingesetzt. Durch ein Bündel unterschiedlicher Maßnahmen ist es etwa gelungen, den Strom- und Wärmeverbrauch für den Campus zwischen 2001 und 2018 um insgesamt 25 Prozent zu reduzieren. Ohne Berücksichtigung des Flächenzuwachses liegt der Rückgang sogar bei 28 Prozent. Zusätzlich hat die Freie Universität vier Blockheizkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 715 Kilowatt und neun Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 657 Kilowatt in Betrieb. Gerechnet mit den von GEMIS (Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme) und den vom Umweltbundesamt veröffentlichten CO2-Faktoren resultiert daraus eine CO2-Minderung von nahezu 40 Prozent zwischen 2001 und 2018. Bezieht man ein, dass die Freie Universität seit 2010 CO2-freien Strom bezieht, beläuft sich der Rückgang der Kohlendioxidemissionen zwischen 2001 und 2018 sogar auf 72 Prozent.

Trotz dieser Erfolge möchte die Universität ihre Anstrengungen angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise verstärken. „Mit der Erklärung des Klimanotstandes nehmen wir nicht nur unseren Campus in den Blick, sondern die gesamte Universität. Wichtig ist uns neben einer systematischen Berücksichtigung des Themas in der universitären Lehre, das persönliche Engagement aller Universitätsangehörigen auf diesem wichtigen Zukunftsfeld zu unterstützen“, unterstreicht Günter M. Ziegler.

Die Vereinbarung im Wortlaut

Den genauen Wortlaut der Klimanotstands-Erklärung können Sie hier nachlesen:

https://www.fu-berlin.de/sites/nachhaltigkeit/commitment/Klimanotstand/Beschluss-Klimanotstand.pdf

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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