Rosa-Luxemburg-Konferenz: Flammender Appell der israelischen Menschenrechtsanwältin Lea Tsemel.

Knapp 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am Sonnabend zur diesjährigen Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin, organisiert von der Tageszeitung junge Welt. Die größte regelmäßig stattfindende Konferenz der Linken im deutschsprachigen Raum fand zum 25. Mal statt.

Als Referenten nahmen unter anderem Ulrich Schneider, Geschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, die israelische Menschenrechtsanwältin Lea Tsemel, Tory Russell von der US-amerikanischen Black-Lives-Matter-Bewegung, die kolumbianische Gewerkschafterin Luz Díaz sowie Yoerky Sánchez Cuellar, Direktor der Zeitung »Juventud Rebelde« und kubanisches Staatsratsmitglied, teil. Deutsche und internationale Künstler haben das musikalische Programm der Konferenz gestaltet. Vor dem Hintergrund der Tragödie der Flüchtlinge im Mittelmeer haben  Rolf Becker, Hannes Zerbe und Ensemble »Das Floß der Medusa – Requiem für Che Guevara«, ein großes Werk des verstorbenen Komponisten Hans Werner Henze, in einer Neubearbeitung aufgeführt. In einer Manifestation haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Rosa-Luxemburg-Konferenz ihre Solidarität mit der arbeitenden Bevölkerung Lateinamerikas, die aktuell durch das aggressive Vorgehen des US-Imperialismus bedroht ist, bekräftigt.

Der Dokumentarfilms »Lea Tsemel. Anwältin« wurde im Dezember 2019  auf die Shortlist für den Oscar gesetzt. Tsemel, die seit fünf Jahrzehnten palästinensische Angeklagte vor Gericht vertritt, sagte am Sonnabend in Berlin, dass es ihre »moralische Pflicht« sei, »die Besetzten« in den Palästinensergebieten »zu verteidigen«.

Die Veranstaltung, die von mehr als  30 Organisationen und Medien unterstützt wird, wurde von junge Welt  per Livestream im Internet übertragen.

Teilnehmer der Rosa-Luxemburg-Konferenz bekräftigen Solidarität mit sozialen Kämpfen in Lateinamerika.

Die Teilnehmer der XXV. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin haben am Sonnabend eine gemeinsame Manifestation verabschiedet: „Unsere Wut und unser Protest richten sich in diesen Tagen gegen die Interventionspolitik des Westens im Nahen und Mittleren Osten“, erklärten die internationalen Referenten und Besucher der Konferenz gemeinsam. „Wir stehen solidarisch an der Seite der arbeitenden Menschen im Iran, im Irak, in Syrien, in Kurdistan, im Libanon, in Palästina und Israel, in Libyen, … und überall!“

Auch werde man weiterhin solidarisch mit den Kämpfern für Frieden und soziale Gerechtigkeit in Lateinamerika sein, bekräftigten die Konferenzteilnehmer. „Die Völker dort sind bereits seit Jahrzehnten der Aggression aus Nordamerika ausgesetzt.“ Insbesondere mit dem Widerstand gegen die Putschdiktatur in Bolivien und mit dem Kampf gegen die neoliberalen Kürzungen in Chile werde sich solidarisiert.

Zuvor hatte die kolumbianische Gewerkschafterin Luz Díaz berichtet, dass in ihrem Land mit brutalen Repressionen gegen Arbeiterorganisationen vorgegangen wird. 2018 seien dort 34 Gewerkschafter ermordet worden. Die Behörden blieben meistens untätig. „Trotzdem haben wir 150.000 Gewerkschaftsmitglieder hinzugewinnen können“, sagte Díaz. Das Volk habe erkannt, dass es sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen müsse.

Fotos: Rolf Becker (links) und Ulrich Schneider

Fotoquellen (Archivfotos): TP Presseagentur Berlin

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