Berlin Pirat wurde am Wahltag tot in seiner Steglitzer Wohnung aufgefunden.

Zum Tod des Berliner Piraten-Mitglieds und Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus, Gerwald Claus-Brunner, erklärte heute die Berliner Piratenpartei:

„Mit sehr großer Bestürzung haben wir soeben erfahren, dass unser langjähriges und sehr engagiertes Parteimitglied Gerwald Claus-Brunner nicht mehr unter uns ist. Nach Mitteilung der Polizei war es weder ein Unfall noch Fremdverschulden, sondern er hat wohl selbst seinem Leben ein Ende gesetzt. Genauere Umstände sind uns nicht bekannt; allerdings wussten wir von einer unheilbaren Erkrankung.

Faxe, wie wir ihn alle nannten, war nie unumstritten, Faxe war nie einfach und er hatte es auch nie leicht. Jeder von uns kann eine Geschichte über ihn erzählen. Auch sein Auftreten, immer in Latzhose und mit Kūfiya (Palästinensertuch) um den Kopf, seine im wahrsten Sinne große Erscheinung, hat ihn immer sofort für alle sichtbar gemacht. Im Oktober 2011, als er als Mitglied der ersten Piratenfraktion ins Abgeordnetenhaus von Berlin einzog, hat er nach einigen Querelen um eben diese Kūfiya diese einfach um eine Kette mit Davidstern ergänzt. Auch so war Faxe – pragmatisch mit Haltung.

Seine Arbeit im Abgeordnetenhaus hat ihm einen neuen Weg in seinem Leben aufgezeigt. In seinem Bezirk Steglitz-Zehlendorf war er der unermüdliche Wahlkämpfer für die PIRATEN. Er hat stets mit den Menschen in seinem Bezirk gesprochen und damit den PIRATEN ein Gesicht gegeben. Sein Stand am Hermann-Ehlers-Platz wird nun leer bleiben.
Leb wohl, Faxe! Wir werden dich vermissen.“

In der Wohnung von Brunner wurde gestern am Nachmittag auch eine weitere Leiche aufgefunden. Die Berliner Polizei erklärte gegenüber der TP Presseagentur, die 2. Mordkommission habe nun die Ermittlungen aufgenommen. Nähere Umstände seien derzeit nicht bekannt.

TP

Eine Antwort

  1. Aus dem „Tagesspiegel“ vom 20.09.2016

    „Im Fall Gerwald Claus-Brunner gibt es eine dramatische Wendung: Möglicherweise hat der 44-Jährige vor seinem Tod einen anderen Mann missbraucht und dann getötet. Der Leichnam Claus-Brunners, Mitglied der am Sonntag abgewählten Piraten-Fraktion im Abgeordnetenhaus, und der eines anderen Mannes war am frühen Montagnachmittag in Brunners Wohnung in der Schönhauser Straße in Steglitz gefunden worden. Polizeikreise ermitteln, ob Claus-Brunner den anderen Mann erst missbraucht und dann getötet hat, bevor er sich sich daraufhin das Leben nahm. Präzise Erkenntnisse seien allerdings erst nach Abschluss der Obduktion zu erwarten, heißt es nach Tagesspiegel-Informationen.

    Die Tat soll sich schon vor mehreren Tagen ereignet haben. Unklar ist, ob Brunners Wohnung auch der Tatort war. Bei dem Opfer handele es sich um einen Mann, der 1987 geboren worden war. Claus-Brunner selbst soll sich durch einen Stromschlag das Leben genommen haben.“

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