„Ohne Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme … wird das nicht funktionieren.“

Zu Vorschlägen der Leopoldina

sagt Bundesfamilienministerin Franziska Giffey:

„Es ist gut, dass konkrete Schritte zurück in die Normalität geplant werden. Die Vorschläge müssen aber auf ihre Alltagstauglichkeit überprüft werden. Es nützt niemandem, wenn wir die Regeln an einigen Stellen lockern, aber damit an anderer Stelle die Probleme verschärfen. Das gilt zum Beispiel bei der Frage, wann und wie Kitas wieder öffnen können. Hier müssen wir unbedingt mitdenken, dass Eltern bei der Betreuung von kleinen Kindern zuhause zusätzlich zum Homeoffice zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Gerade Alleinerziehende können das nicht länger ohne Entlastung von außen leisten. Bei den weitergehenden Maßnahmen, die jetzt getroffen werden, muss das Thema Vereinbarkeit eine Rolle spielen.

Wir müssen auch an Kinder aus Familien denken, die in sehr beengten und schwierigen sozialen Verhältnissen leben. Für sie sind Außenkontakte und die Unterstützung durch Erzieherinnen oder Erzieher in ihrer Entwicklung und Sprachbildung besonders wichtig. Hier wäre auch schon mit einer zeitweisen Betreuung geholfen. Wir brauchen jetzt Szenarien, die beispielsweise die Größe von Räumen oder die notwendige Anzahl von Erzieherinnen und Erziehern berücksichtigen. Und natürlich müssen hygienische Schutzmaßnahmen getroffen werden. Es ist auch ein pädagogischer Auftrag, Kindern zu vermitteln, wie wichtig Händewaschen und Hygiene sind. Es kommt jetzt darauf an, die Balance zu finden. Einerseits müssen maßvolle Schritte zurück in die Normalität gegangen werden. Andererseits dürfen wir die bisher erzielten Erfolge im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus nicht gefährden. Auch weiter gilt: Ohne Solidarität und gegenseitige Rücksichtnahme, wie wir sie seit einigen Wochen verstärkt erleben, wird das nicht funktionieren.“

Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

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