Gefangenengewerkschaft GG/BO: Timo F. und Benny L. in der JVA Berlin-Tegel für 4 Wochen unter Verschluss genommen.

Nach Mitteilung und Angaben der Gefangenengewerkschaft GG/BO seien die Gefangenen Timo F. und Benny L., die, so die GG/BO, maßgeblich die „Klau-und-Schmuggel-Wirtschaft“ Bediensteter in der JVA Tegel über einen Beitrag im Reportage-Magazin „Frontal21“ öffentlich gemacht haben, seitens der JVA-Leitung nun mit einer so genannten Disziplinarstrafe belegt worden. Als „Begründung“ sei angeführt worden, die beiden Häftlinge hätten „unerlaubterweise“ Videoaufnahmen angefertigt, die dann im „Frontal21“-Beitrag vor 14 Tagen gezeigt wurden (TP berichtete).

Die Disziplinarstrafe, die nach Informationen der GG/BO ab heute vollstreckt werde, sehe u.a. Folgendes vor: die beiden Gefangenen würden mindestens vier Wochen unter Verschluss gehalten, d.h. sie hätten lediglich anderthalb Stunden Aufschluss, die Beschäftigungsverhältnisse seien storniert und zudem die TV-Geräte eingezogen worden. Demnach handele es sich um die drakonischste Variante der Disziplinarstrafe. Zudem sei Timo F. GG/BO-Informationen zufolge die Heranziehung seines Rechtsanwalts verwehrt worden, so die GG/BO. Der Anwalt war für die TP-Presseagentur nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen.

Die GG/BO ruft nun die interessierte Öffentlichkeit dazu auf, die „weiteren Drangsalierungen gegen Timo F. und Benny L. nicht widerspruchslos hinzunehmen“. Es sei offensichtlich, dass es der JVA-Leitung nicht nur darum gehe, vom anstaltsinternen Skandal des Schmuggels und der Hehlerei durch Bedienstete abzulenken, „sondern die aktiven Gefangenen Timo F. und Benny L. regelrecht mundtot zu machen“.

TP

Foto (von links nach rechts): Timo F. und Benny L.

2 Antworten

  1. Solche Reaktionen sind in der Justiz keine Einzelfälle, in den Haftanstalten Berlins gilt nur das, was die Anstaltsleitung und die Bediensteten sagen, Punkt. Ein System, das nur Dank der Aufsichtsbehörden funktionieren kann, die den Anstalten vollkommen freie Hand lassen; von Aufsicht keine Spur, und somit ist die Willkür Alltag in Berliner Vollzugsanstalten wie der JVA Tegel und der JVA Plötzensee.

  2. So kennen wir die Praktiken in der JVA Tegel. Ohne dass Rechtsmittel eingelegt oder Anwälte verständigt werden können, werden die Diszis überfallartig vollstreckt und die Leute eingebunkert. Man lässt sie noch nicht einmal telefonieren. Vorliegend ist es pure Rache von kleingeistigen Machtmenschen, die außer Willkür offenbar nichts kennen.

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