„Solo Sunny“ ist tot.

Vergangene Woche, am 17. Mai, beglückwünschte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sie in einem Schreiben noch zu ihrem 75. Geburtstag.

Woidke: „Neben der eigenwilligen und starken Sunny haben Sie viele andere Frauen gespielt, ja geradezu porträtiert, an die wir uns bis heute gern erinnern. Fontanes Mathilde Möhring gehört für mich ebenso dazu wie Ihre Kriminalhauptkommissarin Carla Krause.“

Für Woidke gehört Krößner zu den „besonders wandlungsfähigen Schauspielerinnen der Gegenwart, deren Frauenfiguren uns oft nachgehen. Ich wünsche Ihnen beste Gesundheit und viel Schaffenskraft. Möge Ihre Freude an der Schauspielerei nicht aufhören! Mögen Sie Gelegenheit haben, in weiteren Film- oder Fernsehproduktionen Ihr großes Können unter Beweis zu stellen!“

Woidke weiter: „Ihr Zuhause haben Sie in Brandenburg gefunden und damit liegt so mancher Drehort vor Ihrer Haustür, im Filmland Brandenburg. Da ist es fast schon folgerichtig, dass Sie ein „Brandenburger Kopf“ sind – zu meiner großen Freude und verbunden mit einem Dankeschön für Ihr Engagement.“

Nun ist Renate Krößner, wie aus Medienberichten übereinstimmend zu entnehmen ist, gestern überraschend „nach kurzer schwerer Krankheit“ gestorben.

Die DEFA-Stiftung wollte den Tod der Schauspielerin gegenüber der TP Presseagentur Berlin nicht ausdrücklich bestätigen, hatte sie davon heute auch nur aus Presseberichten erfahren.

Zur Biografie Krößners heißt es in Wikimedia:

Die Lehrerstochter besuchte die Oberschule und schloss 1964 ihre Ausbildung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin mit dem Diplom ab. Ihre Bühnenstationen waren 1966/67 Parchim, 1967/68 Stendal, 1970/71 Senftenberg, ab 1971 Brandenburg an der Havel. Danach gab sie Gastspiele an verschiedenen Theatern.

Ab 1965 wirkte Krößner in mehreren Filmen und Fernsehspielen mit, darunter als Caramba an der Seite von Manfred Krug in der turbulenten Komödie Feuer unter Deck, die nach Krugs Weggang in den Westen 1977 zunächst verboten wurde und erst 1979 in wenigen Kopien in die Kinos kam. Im Jahr 1980 spielte sie die Hauptrolle der Schlagersängerin Ingrid Sommer in dem DEFA-Film Solo Sunny von Konrad Wolf. Für diese Rolle erhielt sie im selben Jahr auf der Berlinale 1980 den Filmpreis Silberner Bär. Den Gesangspart der Rolle hatte die Jazzsängerin Regine Dobberschütz übernommen. Am 27. Juli 1985 konnte Krößner nach mehreren Ausreiseanträgen gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Schauspieler Bernd Stegemann, die DDR verlassen.

Im Westen spielte Krößner zunächst die kurzzeitige Freundin des Rechtsanwalts Robert Liebling in der Anwaltsserie Liebling Kreuzberg (wieder an der Seite von Manfred Krug). Später trat sie immer wieder in deutschen Krimiserien auf, etwa im Polizeiruf 110, im Tatort (unter anderem 1988 gemeinsam mit Götz George in dem Schimanski-Tatort Gebrochene Blüten), in der Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall (wo sie in 22 Folgen die Ehefrau der von Wolfgang Stumph gespielten Titelfigur verkörperte) und in Sperling und der stumme Schrei an der Seite von Dieter Pfaff. Zuletzt war Krößner ab 2017 in der RTL-Serie Der Lehrer als Mutter der Titelfigur zu sehen.[1]

In dem komödiantischen Drama Alles auf Zucker! von Dani Levy spielte Krößner 2004 die Rolle der Club-Chefin Linda. In dem Fernsehfilm Küss mich, Genosse! teilte sie sich die Rolle der Alexandra Lütjens mit Josefine Preuß. Im Kino trat sie 2006 in dem Kinder- und Jugendfilm Mondscheinkinder auf.

2005 heiratete Krößner ihren langjährigen Lebensgefährten Bernd Stegemann. Das Paar lebte in Mahlow.

Fotoquelle: DEFA-Stiftung

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