Karliczek gratuliert Genzel zum Nobelpreis.

Der Astrophysiker Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching wird in diesem Jahr zusammen mit dem britischen Forscher Roger Penrose und der US-Wissenschaftlerin Andrea Ghezin mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:

„Ich gratuliere Professor Reinhard Genzel zum Nobelpreis für Physik. Das ist eine große Freude für den gesamten Wissenschaftsstandort Deutschland.

Professor Genzel ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching. Die Amerikanerin Andrea Ghez und er haben ein Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße nachgewiesen und so entscheidend zum Wissen um die Entstehung von Galaxien beigetragen.

Ihre Forschung ist faszinierend: Für Ihre Beobachtungen über einen Zeitraum von über 25 Jahren nutzen sie Telescope mit ungeheurer Darstellungskraft.

Dadurch konnten sie letztlich einen maßgeblichen Hinweis für die Existenz des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße erbringen, in der sich auch unser Planet bewegt.

Schwarze Löcher sind extrem kompakte Objekte. Deren Anziehungskraft ist so groß, dass nicht einmal Licht sie verlassen kann. Sie sind überall im Universum zu finden und manchmal auch im Zentrum von Galaxien. Die theoretischen Modelle hierfür stammen vom Nobelpreisträger Roger Penrose, der ebenfalls vom Nobelpreiskomitee ausgezeichnet worden ist.

Durch die Art der Preisvergabe würdigt das Nobelpreiskomitee auch in diesem Fall, dass Wissenschaft dann am besten funktioniert, wenn Wissen zusammengeführt wird. Wissenschaft ist immer auch Arbeitsteilung. 

Und noch etwas wird in der Person von Reinhard Genzel deutlich: Kern der Wissenschaft ist der internationale Austausch und der Gewinn von Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg.

Professor Genzel forscht in Bayern. Seine Karriere begann am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und führte ihn dann unter anderem an das Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, USA und an die University of California, Berkeley.

Seine langjährigen Beobachtungen hat er an der Europäischen Südsternwarte (ESO) durchgeführt. Deren Telescope stehen unter anderem in Chile. Deutschland ist größter Beitragszahler der ESO.

Eines der mitentscheidenden Instrumente für Messungen mit dem Namen GRAVITY wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Auch darum freuen wir uns heute ganz besonders mit Professor Genzel.“

Nobel-Komitee zeichnet deutsche Grundlagenforschung aus.

Zu der heute bekanntgegebenen Entscheidung des Nobel-Komitees, den diesjährigen Physik-Nobelpreis u.a. an Prof. Reinhard Genzel, Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, zu vergeben, erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Albert Rupprecht, und der zuständige Berichterstatter Andreas Steier:

Albert Rupprecht: „Wir gratulieren Herrn Prof. Genzel und seinem Team am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching zu dieser herausragenden Auszeichnung. Die wissenschaftliche Leistung zum Nachweis des schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße ist beeindruckend. Hochpräzise wissenschaftliche Methoden und exzellente internationale Zusammenarbeit haben diese bahnbrechenden Ergebnisse in der Astrophysik möglich gemacht. Das Nobel-Komitee unterstreicht mit seiner Entscheidung die herausragende Bedeutung der Grundlagenforschung, die wir seit Jahren in Deutschland substanziell unterstützen, für unser Leben. So haben wir mit dem Pakt für Forschung und Innovation weltweit einmalige Rahmenbedingungen für unseren Wissenschaftsstandort geschaffen. Deutschland entwickelt sich so mehr und mehr zu einem Magneten für die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Diesen Erfolgsweg wollen wir fortsetzen und die internationale Sichtbarkeit und Attraktivität weiter ausbauen.“

Andreas Steier: „Der Nobelpreis für Prof. Dr. Reinhard Genzel ist der Höhepunkt einer Reihe zukunftsweisender Forschungsergebnisse der vergangenen Jahrzehnte. Das Prinzip der Wissenschaftsfreiheit ist bei uns fest verankert und mit dem Pakt für Forschung und Innovation haben wir im internationalen Vergleich Top-Bedingungen geschaffen. Ab 2021 schaffen wir durch die zehnjährige Laufzeit wichtige Planungssicherheit für die Forschung. Bund und Länder investieren in diesem Zeitraum etwa 120 Milliarden Euro für die außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Wie bisher auch soll die Förderung hier jedes Jahr um drei Prozent wachsen. Somit hat die Wissenschaft bei uns im Land ideale Bedingungen.“

Fotoquelle: By ESO/Mahdi Zamani – Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=94804617

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