Neues Deutschland (ND): Aus zum Jahresende?

Die Geschäftsführung der Neues Deutschland Druckerei und Verlags GmbH hat nach Angaben von ver.di Berlin-Brandenburg am vergangenen Montag den Betriebsrat, Redaktionsrat, die Chefredaktion und die Verlagsleitung darüber informiert, dass die Gesellschafter der Tageszeitung planen, die GmbH zum Jahresende aufzulösen. Die Belegschaft soll eine Genossenschaft gründen, die das ND weiterführe. Zudem beabsichtigten die Gesellschafter, die Partei Die Linke und Matthias Schindler, einzelne Bereiche des Verlages umzustrukturieren. Ver.di geht von einem Betriebsübergang nach § 613a BGB inklusive Kündigungsschutz für die Beschäftigten aus. Der jetzige Geschäftsführer verlasse das Unternehmen zu Ende des Jahres.

Jörg Reichel, Landesgeschäftsführer der Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di Berlin-Brandenburg dazu: „Eine Tageszeitung als Genossenschaft ist ein erfolgreiches Modell, wie bei der Jungen Welt und der taz. Das kann klappen, wenn die Finanzen stimmen! Mit großer Sorge betrachten wir aber das Misstrauen, die bis dato fehlende Kommunikation auf Seiten der Partei Die Linke gegenüber den Arbeitnehmervertretungen. Das kann so nicht weitergehen. Das steht der Linken nicht gut zu Gesicht!“

Jörg Reichel, Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin

Ver.di fordert, dass die zukünftige Genossenschaft weiter ein tarifgebundenes Unternehmen bleibt. Ver.di und die Arbeitnehmervertretungen lehnen betriebsbedingte Kündigungen sowie eine weitere Zerschlagung des Unternehmens ab.

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