Rückgabe der Benin-Bronzen.

Bundesaußenminister Heiko Maas hatte es zur Chefsache gemacht: Deutschland wird einen Großteil der geraubten Benin-Bronzen an Nigeria zurückgeben. Ein verbindlicher Fahrplan, in dem festgelegt wird, wie die Rückgaben rechtlich und logistisch gestaltet werden, soll bis Ende Juni erarbeitet werden.

Helge Lindh, zuständiger Berichterstatter in der SPD-Bundestagsfraktion, erklärte dazu:

„Das Auswärtige Amt und die SPD-Bundestagsfraktion haben intensiv darauf hingearbeitet und nun ist es endlich amtlich: Deutschland wird große Teile seiner Benin-Bronzen an Benin City in Nigeria zurückgeben. Zugleich wird die kulturelle Infrastruktur vor Ort finanziell unterstützt. Unter anderem in Form des Baus eines Pavillons, in dem die Werke bis zur Fertigstellung des geplanten Edo-Museums für Westafrikanische Kunst ausgestellt werden sollen. Die Zusammenarbeit mit den nigerianischen Partnerinnen und Partnern erstreckt sich dabei von der archäologischen Kooperation über die Ausbildung von Museumsmanagern bis hin zur Stärkung bei der kulturellen Infrastruktur. 

Der vereinbarte Umgang mit den Benin-Bronzen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einem gesamtgesellschaftlichen postkolonialen Aufarbeitungskonzept. Die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Deutschlands ist eine Aufgabe, der sich unsere Gesellschaft jetzt stellen muss. Neben der moralischen Verantwortung besteht eine politische Pflicht zur Aufarbeitung, die der Koalitionsvertrag von SPD und CDU/CSU erstmals als Teil des demokratischen Grundkonsenses in Deutschland benennt. Die SPD-Bundestagsfraktion drängt darauf, dass sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion kooperativer verhält, um eine entsprechende Parlamentarische Initiative noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen.“

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