Müller zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl.

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller, würdigt aus Anlass ihres heutigen 100. Geburtstags (9. Mai 2021) die Widerstandskämpferin Sophie Scholl:

„Sophie Scholl war eine Studentin aus liberalem, bürgerlichen Haus mit christlicher Prägung. Gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Hans und ihren Freunden und Kommilitonen, unterstützt von Familienmitgliedern und akademischen Lehrern hat Sophie Scholl während des Dritten Reichs Widerstand geleistet.“

Müller weiter: „Die Flugblätter der Weißen Rose sind Zeugnisse des Gewissens und der Courage, gegen Unfreiheit, Antisemitismus und Menschenverachtung zu kämpfen. Sophie Scholl steht beispielhaft für die Menschen in Deutschland, die aus ihrer inneren Haltung zum Handeln gefunden haben. Auch in unserer Stadt sind diese Flugblätter verbreitet worden. Die Steglitzer Widerstandsgruppe ‚Onkel Emil‘ um die Journalistin Ruth-Andreas Friedrich und den Dirigenten Leo Borchard hat die Blätter in unserer Stadt verbreitet.“

Der Regierende Bürgermeister: „Wir gedenken Sophie Scholls und ihrer Freunde im Widerstand. Sie sind für uns bewundernswerte Vorbilder, die zeigen, dass es möglich war, unter den Bedingungen der menschenverachtenden Diktatur anständig zu bleiben und den Respekt vor den Werten der Menschlichkeit zu wahren. Der Preis war hoch. Für Sophie Scholl hat es am 22. Februar 1943 nach der Verhandlung vor dem eigens aus Berlin nach München gereisten nationalsozialistischen Blutrichter Roland Freisler die Hinrichtung bedeutet. Dieses Opfer ist für unsere Gegenwart und Zukunft eine uns verpflichtende Aufforderung, uns des Wertes der Freiheit und der Menschlichkeit bewusst zu bleiben. Sophie Scholl ist dafür gestorben. Und an ihrem Beispiel lernen wir, dass die Grundwerte unserer freien Gesellschaft und unserer demokratischen Staatsform gefährdet sind und dass wir dafür immer wieder aufs Neue einstehen und sie verteidigen müssen.“

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