Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben
in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein, äußert sich vor dem Hintergrund der antisemitischen
Übergriffe im Zusammenhang mit der Eskalation der Gewalt im Nahen Osten:
„Uns erreichen derzeit erschreckende Bilder von Zerstörung und Leid aus
dem Nahen Osten. Gleichzeitig sehen wir im 4000 Kilometer entfernten
Deutschland, dass gewaltbereite Randalierer vor Synagogen ziehen, israelische
Fahnen brennen und bei Protestmärschen in abstoßender Weise offen
antisemitische Parolen skandiert werden. Es ist entsetzlich, wie offensichtlich
hier Juden in Deutschland für Handlungen der israelischen Regierung
verantwortlich gemacht werden, an denen sie ganz und gar unbeteiligt sind. Das
ist purer Antisemitismus. Solidarität mit Palästinensern oder Kritik an der
israelischen Regierung sind keine Rechtfertigung für Gewalt, wie sie in Bonn,
Gelsenkirchen und anderen deutschen Städten zu sehen war, und wir müssen als
Gesellschaft dagegen zusammenstehen. Ich rufe daher auch die muslimischen
Verbände auf, sich von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden und von Angriffen auf
ihre Gotteshäuser zu distanzieren, zu Gewaltfreiheit aufzurufen und
deeskalierend auf die muslimische Gemeinschaft in Deutschland einzuwirken.“
Fotoquelle: TP Presseagentur Berlin