Block IAA: Bündnis »…ums Ganze!« spricht von erfolgreichen Protesten und kritisert Polizeigewalt.

Tausende Aktivistinnen haben den Ablauf der IAA in München gestört. Massiver Einsatz von Gewalt durch die Polizei gegen friedliche Protestierende. Haus in der Münchner Innenstadt besetzt. Organisator:innen der Klimaproteste sprechen von Erfolg.

München,  10.09.21:  Das Bündnis »…ums Ganze!« hat gemeinsam mit »Sand im Getriebe« den Ablauf der IAA in München gestört. Am morgen haben sich sogenannte »Finger« aus dem Camp auf der Theresienwiese auf den Weg zu ihren Protestaktionen gemacht. Dabei wurden sie nach ihren Angaben unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray von der Polizei aufgehalten. Im Laufe des Tages sei es dennoch zu vielen verschiedenen Protestaktionen im gesamten Stadtgebiet gekommen. Ein Gruppe an Aktivist:innen sei es gelungen die »Blue Lane« zu blockieren. Im Rahmen der Demonstration von »No Future For IAA« wurde ein Haus besetzt, um gegen die Raumnahme durch die Autokonzerne zu demonstrieren. Derzeit blockieren Aktivist:innen am Odeonsplatz einen sogenannten »Open Space« der IAA.

Dazu Liv Roth, Sprecherin von »…ums Ganze!«: »Wir haben uns von der Polizei nicht einschüchtern lassen und unser Versprechen eingelöst einen reibungslosen Ablauf der IAA zu verhindern. Wir haben mit unseren Protesten dafür gesorgt, dass es der Autoindustrie nicht gelungen ist sich als grüner Sektor zu inszenieren.« Zu der Besetzung sagte sie: »Die Aktion macht deutlich, dass der Kampf um klimagerechte Mobilität und der Kampf um eine Stadt für alle zusammen gehören. Wir werden nicht weiter hinnehmen, dass unser Leben von Profitinteressen bestimmt wird. Weder in Fragen der Mobilität noch in der Wohnraum-Frage.«


»Trotz eines riesigen Aufgebots und dem massiven Einsatz von Gewalt ist es der Polizei heute zu keinem Zeitpunkt gelungen die Klimagerechtigkeitsbewegung von ihren Protesten abzuhalten. Die Polizei setzt ihre Eskalationsstrategie weiterhin fort und hat zu keinem Zeitpunkt die Lage unter Kontrolle. Wir sind überall! Wir lassen uns nicht unterkriegen!«

Lou Winters von »Sand im Getriebe« hält fest: »Eins ist klar: Konzerne, Lobby und Politik können nicht weiter ungehindert unsere Zukunft verkaufen, denn wir stellen uns dagegen! Wenn wir eine lebenswerte Zukunft für alle wollen, dann muss das die letzte IAA gewesen sein!«

Für Liv Roth ist heute deutlich geworden: »Staat und Autoindustrie heizen gemeinsam die Klimakatastrophe an – sie sind aber auch vielfältig angreifbar. Der Kampf um Klimagerechtigkeit wird auf der Straße entschieden. Er ist ein Kampf um eine ganze andere Gesellschaft. Und: Klimagerechtigkeit gibt es nur gegen den automobilen Kapitalismus und Standortnationalismus. München ist erst der Anfang! Wir werden auch nach Wolfsburg oder Grünheide kommen.«

Die Aktionen dauern voraussichtlich bis in den frühen Abend.

Fotoquelle: Tim Wagner

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